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Hedgestrategien Welche Chancen Volatilität und Disruption jetzt bieten

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Leerverkäufe – Chancen mit unbegrenztem Verlustpotenzial

Unter Beachtung der oben genannten Faktoren könnten Manager von Hedgestrategien entscheiden, Shortpositionen in australischen Banken einzugehen, weil sie erwarten, dass sich diese Aktien unterdurchschnittlich entwickeln werden.

Shortpositionen sind im Grunde Leerverkäufe Ein Leerverkauf ist der Verkauf eines Wertpapiers, das sich der Verkäufer von einem Broker geliehen hat, mit dem Versprechen, es später zurückzugeben. Über den Broker werden die geliehenen Aktien verkauft, und die Einnahmen daraus dem Konto des Verkäufers gutgeschrieben.

Zu einem festgelegten späteren Datum muss der Verkäufer dieselbe Anzahl der geliehenen Aktien kaufen und sie dem Broker zurückgeben. Wenn der Kurs in der Zwischenzeit gefallen ist, bekommt er diese Aktien jetzt zu niedrigeren Kosten, und die Differenz zum Verkaufspreis ist sein Gewinn. Wenn der Kurs nach dem Verkauf steigt, bezahlt der Leerverkäufer dagegen einen höheren Preis für die Aktien und macht Verlust. Bei solchen Leerverkaufsstrategien gibt es ein unbegrenztes Verlustpotenzial.

Long-Short Equity: Marktschwankungen legen Probleme offen

Bei steigender Volatilität erhöhen sich üblicherweise die Kursunterschiede zwischen den Aktien von Unternehmen, die als gesund gelten, und solchen, die mit Problemen kämpfen. Long-Short-Hedgestrategien versuchen, von dieser Ausweitung zu profitieren, indem sie die guten Unternehmen kaufen („long“ gehen) und die schlechten leerverkaufen („short“ gehen).

Zur Erinnerung: Manager von Hedgestrategien sind nicht nur daran interessiert, „Gewinner“ zu finden. Sie können ihre Portfolios optimieren, indem sie Unternehmen identifizieren, die beispielsweise vom Einbruch der Ölpreise belastet werden, und von dieser für die Unternehmen negativen Entwicklung profitieren.

Die Folgen der Dollaraufwertung für Anlagestrategen

Ebenfalls glauben wir, dass Long-Short-Aktienstrategien von einem anhaltenden Anstieg der Zinsen in den USA profitieren dürften. Die Zinsveränderungen müssen dafür nicht einmal drastisch sein. Selbst kleinere Erhöhungen können Managern von Long-Short-Hedgestrategien gute Möglichkeiten eröffnen.

In einem Umfeld niedriger Zinsen überleben viele mittelmäßige Unternehmen dank billiger Kredite. Wenn die Zinsen dann steigen, haben diese mittelmäßigen Unternehmen tendenziell begrenzte Wachstumschancen, weil die steigenden Zinskosten auf ihre Gewinne drücken. Ein solches Umfeld kann also dabei helfen, die Gewinner deutlich klarer von den Verlierern zu unterscheiden.

Ebenfalls Einfluss auf die Bewertungen sowie die stärkere Trennung von Gewinnern und Verlierern hat die deutliche Dollaraufwertung, die seit ungefähr einem Jahr anhält. Exportabhängige Sektoren und Unternehmen in den USA haben es dadurch schwerer, ihre Gewinne zu steigern, als Importeure oder lokal ausgerichtete Unternehmen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend das Jahr 2016 über fortsetzt, da sich die US-Geldpolitik von der vieler anderer Länder und Regionen abgesetzt hat. Höhere US-Zinsen bedeuten außerdem, dass die Aufwärtsbewegung des US-Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen weitergehen dürfte.

Technische Innovationen spalten Hotel- und Freizeitbranche

Weitere Entwicklungen, die unserer Ansicht nach zu zusätzlichen Chancen bei Long-Short-Aktienstrategien führen könnten, sind sogenannte „disruptive“ Technologien. Seit langem sind zum Beispiel die Auswirkungen von Google und anderen digitalen Medienunternehmen auf traditionelle Medien zu beobachten. Mit Blick auf die Zukunft könnte es ähnliche Entwicklungen auch in anderen Branchen wie Hotels und Freizeit geben. Dynamische technische Fortschritte können eine große Auswahl an Gewinnern und Verlierern entstehen lassen.

Disruption – und Volatilität – werden oft als negativ eingestuft, doch wie wir gesehen haben, können beide Phänomene durchaus positive Anlagechancen für Hedgestrategien bringen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.