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Heißer Monat voraus 4 wichtige Dinge, die wir im August im Blick haben sollten

Hat für Invesco die globalen Märkte im Blick: Strategin Kristina Hooper
Hat für Invesco die globalen Märkte im Blick: Strategin Kristina Hooper | Foto: Invesco

Der August hat begonnen und einige latente Themen gewinnen an Schärfe und könnten in der zweiten Jahreshälfte ihre Spuren an den Märkten hinterlassen. Im Folgenden werfe ich einen Blick zurück auf drei wichtige Ereignisse der vergangenen Woche und einen Blick voraus auf vier potenziell wichtige Entwicklungen im August.

Beschäftigungswachstum in den USA im Juli solide, aber unspektakulär

In der zurückliegenden Woche wurde der Juli-Bericht zum US-amerikanischen Arbeitsmarkt veröffentlicht. Die wichtigsten Daten sind:

  • Mit 157.000 neuen Arbeitsplätzen fiel das Beschäftigungswachstum außerhalb des Agrarsektors eher mau aus. Allerdings macht ein Monat noch keinen Trend aus. Im Rahmen der bemerkenswerten aktuellen Erholung am Arbeitsmarkt sind die Beschäftigungszahlen zum Teil sogar noch schwächer ausgefallen. Im März 2017 zum Beispiel wurden nur 79.000 neue Arbeitsplätze geschaffen (nach einer Abwärtskorrektur der Zahlen). Zudem wurde das Beschäftigungswachstum im Mai und Juni jeweils nachträglich nach oben angepasst.
  • Weitaus wichtiger als das Beschäftigungswachstum oder die Arbeitslosenrate ist das Lohnwachstum — die meiner Ansicht nach wichtigste Kennzahl. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind zuletzt um gerade einmal 2,7 Prozent gestiegen. Allerdings wurde in besser zahlenden Branchen wie der produzierenden Industrie, dem Baugewerbe und den professionellen Dienstleistungen wie bereits in den Vormonaten eine bedeutende Zahl neuer Stellen geschaffen. Das lässt erwarten, dass das Lohnwachstum in absehbarer Zeit doch noch anzieht. Andererseits werden Branchen wie die produzierende Industrie tendenziell stärker durch Schutzzölle und/oder einen starken Dollar belastet. Daher müssen wir die weitere Entwicklung in diesen Bereichen genau verfolgen.
  • Dieser Arbeitsmarktbericht ändert nichts an meinen Einschätzungen zur Zinspolitik der US-amerikanischen Notenbank (Fed). Ich bin fest überzeugt, dass die Fed die Zinsen im September anheben wird, eine vierte Zinserhöhung in diesem Jahr aber noch nicht vorprogrammiert ist. Möglich wäre ein solcher Schritt natürlich. Meiner Einschätzung nach wird er sich jedoch erst später entscheiden. In den nächsten Monaten kann viel passieren, vor allem in Bezug auf die Handelspolitik und ihre Folgen für die Wirtschaft …

Die Bank of England strafft die Zinsen trotz Brexit-Verunsicherung

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Die Bank of England (BOE) hat in der vergangenen Woche eine umstrittene Zinserhöhung durchgeführt. Während BOE-Gouverneur Mark Carney erklärte, dass etwaige weitere Zinsanhebungen „schrittweise“ erfolgen und „begrenzt“ sein würden, wurde der Zinsschritt von einigen Wirtschaftsvertretern aufgrund der vielen Ungewissheiten rund um den Brexit kritisiert. Ich halte ihre Bedenken für berechtigt. Tatsächlich hatte auch Carney selbst vor kurzem in einem Interview mit der BBC zugegeben, die Wahrscheinlichkeit eines Austritts ohne Vertrag sei derzeit „unangenehm hoch“. Im Anschluss bezeichnete der Notenbankchef einen Ausstieg ohne Vertrag als „in hohem Masse unerwünscht“ — ein Ausspruch, der noch zum „Understatement des Jahres“ gekürt werden könnte. Allerdings war es möglicherweise gerade die zunehmende Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits, die die BOE zu ihrer Zinsstraffung veranlasst hat — schließlich dürfte die Bank ihr Pulver für ein derartiges Szenario trocken halten wollen.

Japanische Notenbank schwenkt auf flexiblere Geldpolitik um

Die Bank of Japan (BOJ) hat ihren geldpolitischen Kurs in der vergangenen Woche in mehrerer Hinsicht leicht angepasst. Zum einen hat die Bank einen langfristigen Zinsausblick eingeführt, in der Fachwelt „Forward Guidance“ genannt, um ihre Lockerungsmaßnahmen nachhaltiger zu verankern. Außerdem erklärte die BOJ, dass sie ihre Wertpapierkäufe flexibler steuern werde und dass die langfristigen Zinsen in Abhängigkeit von der Wirtschafts- und Inflationsentwicklung schwanken könnten.

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