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Heißer Wohnungsmarkt Was mehr als eine Million Flüchtlinge für den deutschen Immobilienmarkt bedeuten

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Effekte auf den Büromarkt gering

Mittelfristig dürfte das Angebot an bezahlbarem Wohnraum zudem steigen. Die soziale Wohnraumförderung erlebt eine Renaissance. Von 2016 bis 2019 verdoppelt die Regierung die Mittel auf eine Milliarde Euro pro Jahr. Eine Erhöhung auf 2 Milliarden Euro pro Jahr wird aktuell noch diskutiert. Scharmanski: „Parallel werden Anreize geschaffen, um die Bautätigkeit weiter anzukurbeln, beispielsweise die Bereitstellung günstiger Kredite.“ Investoren sollten also genau hinschauen, wo was gebaut und gefördert wird, und die Regulierung im Auge behalten.

So viel zum Wohnungsmarkt. Von den 1,1 Millionen erwarteten Asylberechtigten sind rund 770.000 im erwerbsfähigen Alter, heißt es von Quantum Immobilien. „Da voraussichtlich nur jeder zehnte anerkannte Flüchtling nach einem Jahr Aufenthalt erwerbstätig sein wird, geht unsere Prognose 2017 von 77.000 zusätzlichen Erwerbstätigen in Deutschland aus“, so Scharmanski. Die Mehrzahl der Flüchtlinge hat eine geringe Qualifikation und wird nur langsam in den Arbeitsmarkt kommen. Scharmanski: „Kurz- und mittelfristig werden die Effekte für den deutschen Büromarkt mit rund 4.000 zusätzlichen Bürobeschäftigten eher gering sein.“ Allerdings werden viele dauerhaft leerstehende Bürogebäude zur Unterbringung der Flüchtlinge langfristig durch die Städte angemietet, wodurch der Leerstand deutlich sinke. Bis 2020 rechnet der Immobiliendienstleister Jones Lang Lasalle mit einem Zusatzbedarf von rund 500.000 Quadratmetern Bürofläche. Davon profitieren erneut vor allem die Metropolen: Von den derzeit beschäftigten Asylberechtigten arbeiten vier von zehn in München, Hamburg und Frankfurt.

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