LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AltersvorsorgeLesedauer: 5 Minuten

Blackrock-Manager im Doppel-Interview Altersvorsorge: „Traditionelle Nominalgarantie nicht mehr zeitgemäß“

Seite 2 / 2

Kommen für einen ETF-Chef auch aktive Fonds infrage?

Scharl: Natürlich. Sicherlich sind ETFs gesetzt, weil sie transparent, kostengünstig und flexibel sind und sich das Portfolio damit präzise steuern lässt. Allerdings sind sie nicht für alle Märkte sinnvoll. Für die gibt es aktiv gemanagte Fonds.

Zum Beispiel?

Scharl: Nebenwerte aus Schwellenländern, direkte Immobilien oder alternative Anlagestrategien. So etwas ist aktiven Managern vorbehalten. Alles andere ist aber in ETF-Form heute schon bestens etabliert.

Machts: Ich glaube gar nicht, dass sich der Anleger zwischen passiv oder aktiv entscheidet. Er will eine optimale Asset Allocation und ein bestimmtes Ergebnis erreichen. Unsere Aufgabe ist es, ihm die besten Bausteine dafür zu liefern.

Scharl: Ich habe mal den Satz gehört: ETF-Sparpläne sind die Lebensversicherung des 21. Jahrhunderts. Da ist was dran. In Deutschland fließen monatlich 50 Millionen Euro in solche Produkte. Das ist doppelt so viel wie noch 2014.

Müsste man da nicht noch ein Vorsorgeprodukt drumwickeln?

Machts: Es fehlt tatsächlich noch das Etikett Ruhestand. Das hat die Versicherungsindustrie noch fast allein besetzt. Der durchschnittliche Anlagehorizont bei der Geldanlage liegt bei nur drei bis fünf Jahren.

Die Amerikaner haben als Etikett ihre 401(k)-Pläne. Wäre das auch für Deutschland geeignet?

Machts: Absolut. 401(k) steht für Ruhestand und ist vom Vermögen getrennt.

Scharl: Ein weiterer Vorteil ist, dass die Amerikaner über diese Pläne schon früh Kontakt zu Aktienanlagen bekommen. Das ist einer der wichtigsten Gründe, warum die Aktienkultur dort so viel ausgeprägter ist als hier. In Deutschland glaubt man noch immer, dass großes Fachwissen nötig sei, um in Aktien anzulegen. Diese Angst ist in den USA auch dank 401(k) nicht so stark.

Wie sieht das perfekte Portfolio aus?

Scharl: Es ist auf den Anleger zugeschnitten, breit gestreut, erfüllt seine Risikovorstellungen und hält die Kosten gering.

Machts: Bei Blackrock haben wir dafür Smart-Drawdown. Damit kann man alle Parameter dem Kunden anpassen und daraus das Portfolio aufbauen. Wir haben weiterhin mit dem CoRI Index, dem Cost of Retirement Index, ein Werkzeug entwickelt, über das Berater und Kunden sehen können, wie viel Rente man aus welchen Einzahlungen beziehen kann und vieles mehr. Daran kann man alle möglichen Variablen ändern und schauen, wie sich das auf die Rente auswirkt. Das kann in einem Kundengespräch sehr helfen.

Peter Scharl leitet seit Februar 2014 bei Blackrock den Vertrieb von ETFs unter der Marke iShares in Deutschland, Österreich und Osteuropa

Drei kurze Fragen an Peter Scharl

Wann gehen Sie in Rente?

Ich will so lange wie möglich arbeiten

Wo gehen Sie in Rente?

Vielleicht in Südamerika, weil meine Frau von dort kommt und das Wetter dort besser ist

Was machen Sie als Rentner?

Wenn ich körperlich fit bin, will ich viel segeln und mich mit Familie und Tieren umgeben

Christian Machts leitet seit April 2013 das Geschäft mit Privatanlegern in Deutschland, Österreich und Osteuropa bei Blackrock

Drei kurze Fragen an Christian Machts

Wann gehen Sie in Rente?

Hoffentlich deutlich vor 65 Jahren

Wo gehen Sie in Rente?

Ich bin großer Fan von Frankfurt und der Rhein-Main-Region. Ich bleibe hier

Was machen Sie als Rentner?

Ich suche mir neue Hobbys, verbringe mehr Zeit mit der Familie und suche vielleicht einen kleinen Job

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion