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Henderson-Vertriebschef Phil Wagstaff Janus-Henderson-Fusion: „Wie beim Tanzen – die besten Möglichkeiten winken zu Anfang“

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Wo wird das Volumen von Janus Henderson nach der Fusion liegen?

Wagstaff: Wir verwalten rund 100 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten, Janus etwa 200 Milliarden. Wenn wir beide Gesellschaften zusammenlegen, können wir 330 Milliarden erreichen. Dann sind wir größer, aber immer noch keine Marktriesen: Wir bleiben dynamisch und können uns immer noch um unsere Kunden kümmern. 330 Milliarden Dollar kombiniert – da sehe ich uns an einem sehr effizienten Punkt.

Wie ist es bei den Mitarbeitern: Ist schon geklärt, wer bleibt und wer gehen muss?

Wagstaff: Die meisten Entscheidungen sind schon getroffen worden. Wir wollten die Unsicherheit schnell ausräumen und haben dem Gros der Mitarbeiter bis Weihnachten Bescheid gegeben, wer einen Job hat und wer nicht dabei sein wird.

Wie sieht es auf Fondsmanagerseite aus: Vor kurzem hat zum Beispiel der vormalige Leiter globale Aktien Matt Beesley Henderson verlassen und ist zu GAM wechselt. War das im Zuge der Fusion?

Wagstaff: Die Entscheidung kam von unserer Seite. Wir hätten in der neuen Gruppe im Bereich globale Aktien gleich vierfache Expertise gehabt. Beesley hat von allen die wenigsten Vermögenswerte verwaltet. Daher haben wir beschlossen, uns von ihm zu trennen. Mit Janus haben wir größtenteils schon abgestimmt, welche Fondsmanager welche Fonds managen werden.

Gibt es Überschneidungen im Fondsbereich zwischen Henderson und Janus?

Wagstaff: Wir haben ein oder zwei Fälle von Fonds, die einen ähnlichen Anlagestil haben, zum Beispiel im Technologie-Bereich. Wir haben zwei Technologie-Teams. Beide managen sehr hohe Summen. Im Bereich Schwellenländer-Aktien und Emerging-Market-Debt dominieren wir. Hier bleibt auch unser Team bestehen. Beide Unternehmen haben nicht allzu große Überschneidungen, daher betrifft die Fusion die Fondsmanager nicht so sehr. Janus hat ein Team, das US-Aktien managt und wir haben dafür ein Team, das europäische Aktien managt. Einige Fonds wurden aber geschlossen oder sind gerade im Begriff dazu.

Sie sprachen über das Fondsmanagement – gibt es noch anderes Personal, das Henderson verlassen muss?

Wagstaff: Es gibt außerdem Überschneidungen im operativen Geschäft, bei der IT, in den Rechtsabteilungen, im Vertrieb und beim Marketing. Hier wollen wir Synergien mit Janus nutzen. Die Gespräche mit den Mitarbeitern sind bereits geführt worden. Es betrifft nicht allzu viele, weil wir unterschiedliche regionale Schwerpunkte haben: Janus ist stark in den USA engagiert, wir sind stark in Europa.

Was wird im Vertrieb passieren?

Wagstaff: Janus hat zum Beispiel 300 Vertriebs-Mitarbeiter in den USA. Wir haben dort 40. Zukünftig sollen insgesamt 300 Mitarbeiter sein. Insgesamt arbeiten im Vertrieb beider Unternehmen etwa 650 Personen. 100 von ihnen müssen gehen, das sind also nur rund 15 Prozent.

Wie sieht es rein räumlich aus – wer zieht zu wem?

Wagstaff: Wir sparen auch Büroräume ein. Janus hat eine Vertretung hier in der Nähe in London. Die Mitarbeiter kommen zu uns. Dafür wird unser Standort in Chicago geschlossen, unsere Mitarbeiter ziehen zu Janus nach Denver um.

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