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Aktualisiert am 28.11.2017 - 10:03 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Hochzinsanleihen und ihre Risiken Vorsicht, Rendite

Claudio Ferrarese, Co-Fondsmanager des Flexible Bond Fund von Fidelity.
Claudio Ferrarese, Co-Fondsmanager des Flexible Bond Fund von Fidelity. | Foto: Fidelity International

Was viele Anleiheinvestoren momentan machen, erscheint auf den ersten Blick sinnvoll. Weil sich Renditen und Spreads auf historischen Tiefstständen bewegen, wenden sie sich auf der Suche nach Rendite Hochzinsanleihen zu. Denn am Niedrigzinsumfeld wird sich so schnell nichts ändern – schließlich sind viele Rahmenbedingungen, die es verursacht haben, immer noch aktuell.

In der Folge sind die Kurse von Anleihen, die noch eine auskömmliche Rendite bieten, in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen: Hochzinsanleihen haben seit Jahresbeginn immerhin 6 Prozent gewonnen, Schwellenländeranleihen sogar 7 Prozent.

Allerdings sollten sich Anleger beim Investment auch der speziellen Eigenschaften von Hochzinsanleihen bewusst sein, denn diese Papiere bergen auch Risiken. Im Vergleich zu Anleihen mit Top-Rating sind Papiere aus dem Hochzinssegment volatiler, gleichzeitig ist die Gefahr starker Kursverluste, das sogenannte Drawdown-Risiko, wesentlich höher. Zwar ist die Volatilität vieler Hochzinsanleihen in den vergangenen Jahren im langfristigen Vergleich erstaunlich niedrig gewesen. Aber: Zwischenzeitliche Kursverluste können einer Anleiheposition im Portfolio dennoch ein Minus bescheren (siehe Grafik). Die beeindruckenden Erträge, die Investoren bisher mit Hochzinsanleihen erzielt haben, könnten auf diesem Weg innerhalb kürzester Zeit wieder zunichtegemacht werden.

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Es ist also eine echte Herausforderung, sich auf diesem Markt zu bewegen. Es gibt einige bewährte Strategien, die Investoren im Sinne der Risikominderung auf dem Markt für Hochzinsanleihen anwenden können.

  1. Investoren können bei der Auswahl einzelner Anleihen darauf achten, dass sie für das eingegangene Verlustrisiko und die Illiquidität ausreichend entschädigt werden.
  2. Anleger können in solche Anleihen investieren, die über bestimmte Eigenschaften verfügen, insbesondere eine geringe Schwankungsanfälligkeit und eine geringe Korrelation mit dem Aktienmarkt. Das kann zu einer Stabilisierung im Portfolio beitragen.
  3. Investoren können bei der Vermögensallokation Marktsegmente umgehen, in denen das Verlustrisiko nicht ausreichend in den Kursen eingepreist ist.

Trotz der schwierigen Situation des Anleihemarkts gibt es immer wieder interessante Investmentgelegenheiten – auch bei Hochzinsanleihen. Es lohnt sich deshalb, die Augen offen zu halten. Allerdings sollte man sich hüten, blindlings nach Beta zu jagen. Ein Fokus sollte auch darauf liegen, die Verlustrisiken zu begrenzen. Nur dann kann ein Anleiheinvestment in den kommenden Jahren erfolgreich sein.

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