Hotel-Investments „Die Renditen am US-Immobilienmarkt sind attraktiver als in Deutschland“
Herr Löcher, Sie sondieren gegenwärtig den Hotelimmobilienmarkt in den USA. Ist Europa zu klein geworden für Union Investment?
Andreas Löcher: Keineswegs. Union Investment ist bereits seit 1986 in den USA aktiv. Den Einstieg haben wir vor über 30 Jahren in Washington, D.C. mit unserem ersten US-Investment im Bürobereich getätigt. Der Name Union Investment ist also in den USA durchaus schon ein Begriff. Und vor allem in den letzten 24 Monaten haben unsere Kollegen sehr gute Bürodeals in den USA gemacht. Uns als Hotel-Spezialisten reizt der größte Immobilienmarkt der Welt natürlich ebenfalls. Allein New York ist ein gigantischer Teilmarkt – der größte der Welt. Als jüngste Asset-Abteilung im Haus haben wir jetzt einfach nachgezogen.
Für eine Fondsgesellschaft, die nach deutschem Recht nur Pachtverträge abschließen darf, klingt das gewagt: In den USA sind zu 99 Prozent nur Managementverträge möglich. Tickt der Markt dort nicht deutlich anders?
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Löcher: Das stimmt – aber wir gehören zu dem einen Prozent. Unsere erste Opportunität, das Boutique-Hotel Godfrey in Boston, half uns, den Appetit für Pachtverträge zu wecken. Unsere Partner Oxford Capital und Walton Street Capital waren sehr offen für das Thema Pacht – viel offener, als wir erwartet hatten. Sie verhandeln ohne Dogma und hören sich einfach mal alles an. Europäer hängen oft lange in solchen Dogmen fest, teilen die Welt gerne mal in Gut und Böse ein. Da sind die Amerikaner nach unseren Erfahrungen hier anders. Deshalb schlossen sie direkt mit uns einen 25-jährigen Pachtvertrag ab. Die Immobilie ist jetzt Teil unseres offenen Immobilienfonds UniImmo: Europa.