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HSBC-Manager „Auch konservative Anleger müssen heute mutiger werden“

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Mit der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise scheint vor acht Jahren eine neue Zeitrechnung begonnen zu haben: Es ist immer schwieriger geworden, mit Anleihen gute Renditen bei überschaubaren Risiken zu erzielen. Welche Fondskonzepte sind mittlerweile überholt bzw. bieten nicht mehr das klassische Rendite-Risiko-Profil, das Anleger Jahrzehnte lang „gelernt“ haben?

Der Begriff „Fixed Income“ ist in Zeiten, in denen große Teile des Anleihenmarktes negativ rentieren, zu überdenken. Anleihen sind also – abseits von Rendite-Risiko-Betrachtungen – nicht mehr unbedingt das Instrument der Wahl, wenn es um die Erzielung von Einkommen geht. Aber natürlich hat sich auch das Risiko-Profil im Portfolio-Kontext verschlechtert. Die Korrelation mit anderen Anlageklassen hat aufgrund der dominanten Wirkung der Geldpolitik deutlich zugenommen. Dies trifft im Grunde alle Fondskonzepte, ohne dass diese deshalb als überholt bezeichnet werden können.

Bitte stellen Sie unseren Lesern einen Anleihefonds aus Ihrem Hause vor, der für die „neue Anleihewelt“ gerüstet ist und mit dem konservative Investoren in den kommenden Jahren vernünftige Renditen bei angemessenen Risiken erzielen können.

Feststeht: Auch konservative Anleger müssen heute mutiger werden. Während die Ertragsaussichten für globale Staatsanleihen, Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Rating und Geldmarktanlagen, also die klassisch im konservativen Portfolio zu findenden Anlagen, insgesamt verhalten bleiben, sind ausgewählte hochverzinsliche Anleihen risikoadjustiert, aber auch unter absoluten Aspekten eine attraktive Alternative.

Dazu zählen insbesondere globale High-Yield-Unternehmensanleihen und in Lokalwährung notierende Emerging-Markets-Anleihen. Bei Letzteren bleibt allerdings das Wechselkursrisiko, auch wenn wir von teilweise deutlich unterbewerteten Lokalwährungen ausgehen. Attraktive Renditen bei einer guten Kreditqualität sehen wir etwa bei asiatischen Anleihen. Für konservative Anleger sind sie vor allem auch als Diversifikationsquelle interessant. So ist die Korrelation von Asien-Anleihen zu anderen Anleihemärkten vergleichsweise gering. Die Bonität der asiatischen Staats- und Unternehmensanleihen steigt kontinuierlich. Insgesamt liegen die Ausfallraten unter dem globalen Niveau.

Wagt man sich in höherverzinste und zugleich risikoreichere Teilsegmente, gilt es zweierlei zu beachten: erstens sollten die negativen Auswirkungen eines allgemeinen Zinsanstiegs abgefedert werden. Das spricht für eine strategisch kurze Duration oder für ein flexibles Agieren des Fondsmanagements. Zweitens müssen die Kreditrisiken kontrolliert werden, was ein fundamentales Credit-Research erfordert.

Welchen oder welche Rentenfonds aus Ihrem Hause vermarkten Sie derzeit nicht aktiv, weil dessen Manager aufgrund der festgeschriebenen Anlagebedingungen im aktuellen oder künftig erwarteten Marktumfeld nicht optimal agieren können?

Wir bewerben alle Fonds zielgruppenspezifisch anhand der jeweiligen Risiko- und Renditegesichtspunkte. Wir legen derzeit den Fokus auf Regionen wie Asien, die gerade auf der Zinsseite spannende Anlagechancen bieten. Wir sind überzeugt, dass versierte Asset Manager mit dem Rückgriff auf ein profundes fundamentales Research auch im aktuellen Marktumfeld für Anleihen interessante Anlagechancen finden.

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