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Hubert Thaler: „Eine Kultur des Investierens ist nötiger denn je“

Hubert Thaler
Hubert Thaler
Nach 25 Jahren hat der Dax sich als deutsches Börsenbarometer etabliert. Doch die Deutschen bleiben trotz Nullzinsen beim Tagesgeld dem Aktienmarkt fern. Eine Kultur des Investierens ist nötiger denn je! Mit der Einführung des Dax-Index endete eine Periode, während der ausländische Investoren zu Recht mutmaßten, es gebe mehr deutsche Aktienindizes als deutsche Aktien.

Autos, Chemikalien und Finanzen

In der Startaufstellung der 30 deutschen Top-Aktien befanden sich noch Namen wie Karstadt, Kaufhof und das Industriekonglomerat Nobel Feldmühle. Abgesehen von einigen Verschmelzungen ist der Dax auch heute noch mit starken Übergewichten in den Bereichen Automobil (BMW, Daimler, Volkswagen), Chemie (BASF, Bayer, Henkel, Linde) und Finanzen (Allianz, Deutsche Bank) anzutreffen.

Wenn eines nach 25 Jahren Dax deutlich wird, dann die Aussage, dass ein Blick auf die Dividende wichtig ist. Mit 1.000 Punkten gestartet, hat sich der Dax in zweieinhalb Jahrzehnten knapp verachtfacht. Dabei gehen allerdings nur rund 3.100 Punkte auf das Konto von Kurssteigerungen. Ganze 3.800 Punkte (rund 55 Prozent) sind dagegen auf Reinvestitionen aus Dividendenzahlungen zurückzuführen.

Deutsche verschmähen Aktien

Dennoch: Die Deutschen und die Aktie, dass wollte bisher nie so richtig passen. Eigentlich erstaunlich, da das deutsche Sparvermögen ausreichend Luft lassen würde, für Realinvestitionen in Aktienunternehmen. Stattdessen liegt ein Gutteil der deutschen Vermögen auf Tagesgeld und in Lebensversicherungen brach und wird durch die absehbare finanzielle Repression kein sicheres Polster sein. Jeder Unternehmer wird Ihnen versichern, dass nur was Wert schafft, auch Wert erhalten kann.

Auch wenn eine kürzlich veröffentlichte Studie einer Vermögensverwalterbank kürzlich ergab, dass sechs der zehn beliebtesten Aktien der Deutschen, darunter BASF, Siemens und Allianz aus dem Dax kommen, so befinden sich doch mehr als 55 Prozent der deutschen Dax-Aktien in ausländischer Investorenhand.

Dabei sind Aktionäre etwa mit Anteilen an Siemens seit 1847 durch Hyperinflation, Deflation, Weltkriege, Wirtschaftskrisen und Währungsreformen gekommen. Den Ideen und der Schaffenskraft der Siemensmitarbeiter sei Dank. Die Wahrscheinlichkeit ist daher große, dass dieses Weltunternehmen auch in 25 Jahren noch zum deutschen Leitindex gehört.

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