Die „zehn Überraschungen des kommenden Jahres“ gehören zu den Ausgaben dieses Wochenkommentars, die nach meinem Eindruck am meisten gelesen werden. Nicht weil die Leser den üblichen Prognosen misstrauen und noch eine „zweite Meinung“ haben wollen. Was ich hier schreibe sind keine Vorhersagen und sollen keine sein. Der Grund ist vielmehr, dass Überraschungen im Wirtschaftsleben eine immer größere Rolle spielen. 2016 war, wie noch kaum je zuvor, ein Jahr der Überraschungen. Mit dem Brexit und der Wahl Donald Trumps wurde die Welt stärker auf den Kopf gestellt, als den meisten lieb war.

In einem solchen Umfeld müssen sich auch Anleger vermehrt mit Überraschungen beschäftigen. Das ist schwer, weil sich Überraschungen nicht mit den üblichen Risikomodellen erfassen lassen. Sie sind die „Unknown Unknowns“. Das sind die Risiken, die man nicht kennt und deren Eintreten man nicht mit Wahrscheinlichkeiten belegen kann. Um mit ihnen zu leben, muss man den Kopf frei haben. Man muss vorurteilslos darüber nachdenken, was alles denkbar ist und passieren kann. Dabei zu helfen ist der Sinn dieser zehn Überraschungen. Darüber hinaus sollen sie – auch wenn die Weltlage eigentlich zu ernst ist – natürlich auch etwas Spaß machen.

Dies ist der letzte Wochenkommentar in diesem Jahr. Ich bedanke mich bei allen Lesern für ihre Treue und die zahlreichen interessanten Zuschriften. Ich habe viel davon gelernt. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die bevorstehenden Feiertage. Ich hoffe, dass wir alle ein aufregendes, aber friedfertiges 2017 erleben werden.