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Hüfners Wochenkommentar „Anleger profitieren von niedriger Arbeitslosigkeit“

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„Gut ist das immer noch nicht“

Nun muss man bei der Bewertung und dem internationalen Vergleich der Arbeitslosigkeit berücksichtigen, dass sie in den einzelnen Ländern unterschiedlich berechnet wird. Schaltet man diese Effekte aus, dann sieht es für Deutschland etwas besser aus. Die OECD gibt die bereinigte Arbeitslosigkeit mit 3,9 Prozent an verglichen mit 4,7 Prozent in den USA (Österreich 5,7 Prozent). Gut ist das aber immer noch nicht.

Nun gibt es natürlich Gründe, weshalb die Arbeitslosigkeit heute höher ist als früher. Die Welt hat sich verändert. Die regionale Mobilität ist niedriger. Die fachlichen Anforderungen sind gestiegen. Nicht jeder kann sie noch erfüllen.

Es gibt mehr alte Menschen, die nicht mehr für alle Stellen oder für alle Unternehmen in Frage kommen. Die soziale Absicherung der Arbeitslosen ist besser. Andererseits sind das keine Naturgesetze. In den USA, wo es die gleichen Veränderungen gibt, ist die Arbeitslosigkeit heute so hoch wie vor sechzig Jahren.

Wachsende Zahl der Flüchtlinge

Manche verweisen auf die wachsende Zahl der Flüchtlinge, die den Arbeitsmarkt belasten. Das fängt aber jetzt erst an zu wirken. Für die Vergangenheit ist es nicht verantwortlich.

Festzuhalten ist in jedem Fall: Es gibt in Deutschland über 2,5 Millionen Menschen, die gerne arbeiten würden, aber keinen Job haben. Wenn man dazu noch die Angehörigen berücksichtigt, kommt man sicher auf 4 bis 5 Millionen Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Sie sind mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Lage und mit der Lage im Land unzufrieden und können das in Wahlen zum Ausdruck bringen.

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