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Hüfners Wochenkommentar Diese Branche wächst am schnellsten

Alle klagen über das langsame Wachstum der Wirtschaft. Das reale Bruttoinlandsprodukt nimmt in den meisten großen Industrieländern nur noch um 1  bis 2 Prozent pro Jahr zu. Das ist für die Menschen kaum mehr wahrnehmbar. Leider wird das auch so bleiben. Die Gesellschaften werden älter. Es sterben mehr Menschen als Kinder geboren werden. Da bleibt für große Expansion kein Raum.

Wenn man genauer hinschaut, zeigt sich allerdings ein differenzierteres Bild. Es gibt nach wie vor Branchen, die stark wachsen. Dazu gehört etwa der ganze Bereich der High Tech oder auch die vielen Start-ups, die überall aus dem Boden schießen. Umgekehrt gibt es Wirtschaftszweige, die langsamer expandieren oder gar schrumpfen. Musterbeispiele sind die Stahl- oder die Textilindustrie. Sie spielten viele Jahre eine große Rolle in Deutschland. Heute sind die Unternehmen dieser Branchen, die sich hier halten können, fast ausgestorben.

Zu den Sektoren, denen keine größeren Expansionsmöglichkeiten zugetraut werden, gehört auch die Finanzindustrie. Vielfach wurde sie als die Stahlindustrie der kommenden Jahre bezeichnet. Die Grafik unten zeig tdas Wachstum unterschiedlicher Branchen in den letzten Jahren. Das nominale Bruttoinlandsprodukt hat sich seit 2010 insgesamt um 21 Prozent erhöht. Die Industrieproduktion wurde nur halb so viel ausgeweitet, nämlich nur um 11 Prozent (das ist allerdings preisbereinigt und insofern nicht ganz vergleichbar). Die Bilanzsumme der Banken ist in der Zeit nur um 3 Prozent gestiegen. Die finanziellen Aktiva der Versicherungen haben sich um 31 Prozent erhöht.

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Freilich kann man auch in der Finanzindustrie nicht alles über einen Leisten schlagen. Es gibt einen Bereich, der um Meilen hervorragt. Das ist das Asset Management beziehungsweise die Fondsindustrie. Das Volumen der von dieser Branche betreuten Gelder hat sich nach den Statistiken der Bundesbank seit 2010 um ganze 68 Prozent ausgeweitet. Das entspricht einer jahresdurchschnittlichen Zunahme um rund 9 Prozent. Das ist ungewöhnlich. Es widerspricht allen pessimistischen Aussagen über die schlechten Aussichten der Finanzindustrie. Asset Manager können optimistisch sein.

Die Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Es gibt vier Gründe, die dahinterstehen.

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