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Hüfners Wochenkommentar Jenseits von Maastricht

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Man sollte sich den Schritt aus der Währungsunion nicht leicht machen. Keiner will, dass Griechenland aus dem Euro austritt, weder die Griechen noch ihre Partner. Es würde Athen schaden, weil es dann die schrecklichen Folgen einer starken Abwertung hinnehmen müsste. Es wäre schlecht für den Euro, weil die Annahme der Unauflöslichkeit der Währungsunion in Frage gestellt wäre.

Schnell können andere Länder ins Visier der Spekulation geraten. Es wäre schlecht für die europäische Idee, ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem die Geschlossenheit daher alles tun, um eine Trennung zu verhindern, sie aber in jedem Fall so erträglich wie möglich zu vollziehen. Auch beim Verlassen des Euros sollte Athen in der EU bleiben. Da sind die Zwänge der Zusammenarbeit nicht so groß.

Für den Anleger


Ich bin ein Anhänger des Euros in seiner jetzigen Form mit Griechenland. Bisher habe ich einen "Grexit" nur als Unfall für möglich gehalten. Jetzt glaube ich nicht mehr an einen Unfall. Griechenland hat seine Schulden zuletzt pünktlich und korrekt bezahlt. Was mich jetzt pessimistisch werden lässt, sind die unterschiedlichen Anschauungen zu den "weichen Faktoren". Wenn sich hier nichts ändert, ist ein "Grexit" unausweichlich. Bereiten Sie sich darauf vor, selbst wenn in den aktuellen Verhandlungen noch einmal ein Kompromiss erzielt werden sollte. Er kann nicht dauerhaft sein, solange sich auf beiden Seiten des Tisches keine Annäherung in den Fragen "jenseits von Maastricht" ergibt.

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