Hüfners Wochenkommentar Mehr Markt statt mehr Regeln in Europa
Martin W. Hüfner, Chefvolkswirt von Assénagon Asset Management
Was mich in diesen Tagen des Chaos mit Griechenland umtreibt, ist nicht, wie man solche Krisen verhindert. Sie sind, wenn man die Politiker und die Verhältnisse in Demokratien realistisch betrachtet, nicht zu vermeiden. Das gilt nicht nur für Europa. Die USA erleben derzeit ein „Mini-Griechenland“ mit Puerto Rico. Sie hatten in den letzten Jahren Probleme mit Kalifornien und New York. Worauf es ankommt ist, dass das Kuddelmuddel einzelner Mitglieder nicht auf die gesamte Union überschwappt und die gemeinsame Währung gefährdet. In Amerika gelingt das. Wie kann man das hier erreichen?
Viele sagen: Das geht gar nicht. Wer Ruhe haben will, muss den Euro abschaffen. Er ist eine Fehlkonstruktion. Europa besteht aus so vielen unterschiedlichen Staaten und mit so vielen unterschiedlichen Temperamenten der Politiker, dass es sich nicht für eine gemeinsame Währung eignet.
Wer so argumentiert, unterschätzt die Unterschiede in den USA. Er vergisst, dass es auch vor dem Euro Währungskrisen gab. Zahlenmäßig waren es sogar mehr als im Euro. Für Staaten wie Deutschland waren sie dramatischer. Die D-Mark wertete sich damals auf. Die Bundesbank musste mit Zigmilliarden auf den Devisenmärkten intervenieren. Der Export mit allen daran hängenden Arbeitsplätzen war gefährdet. Die Geldwertstabilität wurde unterminiert. Der Euro wurde gerade deshalb eingeführt, um so etwas zu verhindern. Wer den Euro heute abschafft, treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Nichts würde besser, vieles schlechter.
Was aber dann? Die „fünf Präsidenten“ in Brüssel (die des Rats, der Kommission, der Eurogruppe, des Parlaments und der Europäischen Zentralbank) haben letzte Woche einen anderen Vorschlag vorgelegt. Europa braucht mehr Integration, so sagen sie, damit so etwas nicht mehr passiert. Die Mitglieder müssen noch stärker zusammengebunden werden. Keiner darf sich mehr Extravaganzen wie Athen leisten. Den Präsidenten schwebt eine Fiskal- und Bankenunion vor mit einem europäischen Finanzminister und einem europäischen Budget.
Viele sagen: Das geht gar nicht. Wer Ruhe haben will, muss den Euro abschaffen. Er ist eine Fehlkonstruktion. Europa besteht aus so vielen unterschiedlichen Staaten und mit so vielen unterschiedlichen Temperamenten der Politiker, dass es sich nicht für eine gemeinsame Währung eignet.
Wer so argumentiert, unterschätzt die Unterschiede in den USA. Er vergisst, dass es auch vor dem Euro Währungskrisen gab. Zahlenmäßig waren es sogar mehr als im Euro. Für Staaten wie Deutschland waren sie dramatischer. Die D-Mark wertete sich damals auf. Die Bundesbank musste mit Zigmilliarden auf den Devisenmärkten intervenieren. Der Export mit allen daran hängenden Arbeitsplätzen war gefährdet. Die Geldwertstabilität wurde unterminiert. Der Euro wurde gerade deshalb eingeführt, um so etwas zu verhindern. Wer den Euro heute abschafft, treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Nichts würde besser, vieles schlechter.
Was aber dann? Die „fünf Präsidenten“ in Brüssel (die des Rats, der Kommission, der Eurogruppe, des Parlaments und der Europäischen Zentralbank) haben letzte Woche einen anderen Vorschlag vorgelegt. Europa braucht mehr Integration, so sagen sie, damit so etwas nicht mehr passiert. Die Mitglieder müssen noch stärker zusammengebunden werden. Keiner darf sich mehr Extravaganzen wie Athen leisten. Den Präsidenten schwebt eine Fiskal- und Bankenunion vor mit einem europäischen Finanzminister und einem europäischen Budget.