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Hüfners Wochenkommentar „US-Wahl nicht das einzige Risiko für deutsche Anleger“

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Gute Basis für Entwicklung 2017

Die Arbeitslosigkeit hat in vielen Ländern abgenommen. Es werden wieder Stellen geschaffen. Der Geldwert ist stabil. Die Deflation, die immer das Risiko eines Absturzes mit sich bringt, ist vorbei. Andererseits gibt es auch keine Gefahren, dass die Preise zu stark steigen könnten.

All das ist eine gute Basis für die Kapitalmarktentwicklung im kommenden Jahr.

Erinnerungen an den Brexit

Natürlich gibt es die Risiken. Aber hier muss man zwischen zwei Arten differenzieren. Die, die wir täglich im Auge haben, sind derzeit nicht so, dass sie diese solide Grundkonstellation ernsthaft in Frage stellen würden.

Erinnern wir uns an den britischen Volksentscheid zum Brexit. Viele hatten erwartet, dass das zu einem Zusammenbruch der Konjunktur auf der Insel und auch auf dem Kontinent führen würde. So etwas hätte in einer labilen wirtschaftlichen Situation durchaus passieren können. Aber wenn die Wirtschaften in einem einigermaßen gesunden Ausgangszustand sind, können sie auch solche Schocks wegstecken.

Normalisierte Verhältnisse

Das wird auch 2017 so sein. Der neue Präsident in den USA wird vieles anders machen und auch vieles anstoßen, was den Finanzmärkten nicht gefällt. Es wird aber nichts sein, mit dem die Unternehmen am Ende nicht leben könnten, wenn sie sich entsprechend anpassen.

Das Gleiche gilt, wenn es neue Regierungen in Frankreich, den Niederlanden oder Deutschland geben sollte. Wenn die EZB im kommenden Jahr ankündigen sollte, dass sie einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik plant, dann wird es sicher ein Beben auf den Finanzmärkten geben (in den USA nannte man das damals „Taper Tantrum“).

Am Ende wird sich aber die Erkenntnis durchsetzen, dass eine Normalisierung der monetären Verhältnisse auch für Geldanleger das Beste ist. In den USA hat das Beben an den Aktienmärkten nur kurz gedauert. An den Bondmärkten war es etwas länger. Aber dann war es auch dort vorbei.

Systemrelevante Risiken

Daneben gibt es freilich die systemrelevanten Risiken wie bei der Finanzkrise 2007/2008 oder der Eurokrise 2010. Sie sind ernster zu nehmen. Da helfen auch die fundamentale Stärke und die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen nichts. Wenn der Himmel einstürzt, können selbst die Tauben nicht mehr fliegen. So etwas ist im Augenblick aber nicht in Sicht.

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