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Hybridanleihen & Co. Bert Flossbach mit Anlagetipps für 2016

Bert Flossbach
Bert Flossbach

Von Smart-Beta-ETFs hält Bert Flossbach nichts. Sie stellen den eigentlichen Gedanken eines günstiges Indexinvestments auf den Kopf, schreibt der Co-Chef und Mitbegründer der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch in seinem jüngsten Marktausblick. Es sei angesichts der sich ständig verändernder Märkte unsinnig, historische Verlaufsmuster in die Zukunft fortzuschreiben. Undurchsichtige Index-Produkte mit einem „Value“, „Growth“, „Momentum“ oder „Quality“ im Namen eignen sich laut Flossbach nicht für Anleger, die lediglich einen kostengünstigen Zugang zu einem Markt suchen. Das Versprechen der Smart-Beta-ETF-Anbieter, ihre aktive Anlagestrategie durch Automatisierung zu „passivieren“ bezeichnet Flossbach als ein Oxymoron

„Mini-Vola“-ETFs: Extrem teurer Schutz

Besonders hart geht der Vermögensverwalter mit den sogenannten „Mini-Vola“-ETFs ins Gericht. Diese Produkte wollen den Anleger gegen Folgen einer hohen Volatilität absichern. „Sie versprechen einen extrem teuren Schutz, der für langfristig denkende Investoren genauso unnötig wie eine Berufshaftpflichtversicherung für Politiker ist“, schreibt Flossbach.

Stattdessen sollten Anleger die Volatilität an den Märkten für eine Schnäppchenjagd nutzen, rät Flossbach. Schließlich spielen bei Marktschwankungen neben fundamentalen Faktoren zu einem großen Teil auch die Emotionen von Anlegern mit. Das erklärt das starke Auf und Ab der Märkte, das sich nach Flossbachs Überzeugung auch 2016 fortsetzen wird.

„Wenn Aktien erstklassiger Unternehmen wie im vergangenen Sommer über Gebühr unter Druck kommen, werden wir die Sonderangebote nutzen und zukaufen“, so der Vermögensverwalter. Umgekehrt werde er verkaufen, wenn die Kurse von Euphorie getrieben unangemessene Höhen erreichen. Für die opportunistische Anlagestrategie, wie sie 2016 gefragt sein werde, solle man Risiken und Ertragspotenziale eines Papiers sorgfältig abwägen. Damit vermeide man auch prozyklisches Vorgehen, das in volatilen Zeiten häufig anzutreffen sei. 

Dax-Anleger sollten nach China schauen

Opportunistische Anlagechancen bieten sich 2016 in unterschiedlichen Anlageklassen und Regionen. Flossbach widerspricht der weit verbreiteten Meinung, dass US-Aktien teuer und Europa-Titel günstig bewertet seien. Der Bewertungsabschlag bei Europa-Aktien im Vergleich zu US-Papieren sei angesichts der stärkeren Konjunkturabhängigkeit deutscher Unternehmen gerechtfertigt. „Mögliche Enttäuschungen im China-Geschäft können die Gewinneinschätzungen rasch zur Makulatur werden lassen, weshalb Dax-Investoren ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und des Renminbi-Kurses legen müssen“.

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