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Ifo-Präsident Clemens Fuest „Tiefe Gräben in der Eurozone“

Hält einen Italexit für unkalkulierbar: Ifo-Präsident Clemens Fuest
Hält einen Italexit für unkalkulierbar: Ifo-Präsident Clemens Fuest | Foto: Ifo-Institut

Greichenland verlässt den Rettungsschirm ESM. Clemens Fuest glaubt dennoch nicht, dass die Währungsgemeinschaft ihre Probleme bereits gelöst hat: „Die Eurozone trägt nach wie vor an den Folgen der Krise“, sagt der Präsident des Ifo-Instituts gegenüber der Börsenzeitung. Und führt aus: „Erstens ist die öffentliche Verschuldung in vielen Mitgliedstaaten heute deutlich höher als vor der Krise. Zweitens ist die Geldpolitik noch immer extrem expansiv ausgerichtet. Drittens, und das ist vielleicht noch wichtiger, hat die Krise die Politik in der Eurozone verändert.“ Sie habe die Währungsunion in Gläubiger- und Schuldnerländer geteilt. Und diese Gräben seien tief, so der bekannte Ökonom.

Problemland Italien

Seine größte Sorge gilt zurzeit Italien. Das Land leide unter einer Mischung aus politischen und wirtschaftlichen Problemen, die zusammen geeignet seien, die Lage weiter zu verschlechtern, so Fuest: „Die seit vielen Jahren anhaltende wirtschaftliche Stagnation hat dazu geführt, dass eine Regierung gewählt wurde, die versprochen hat, die Krise durch das Verteilen von Wohltaten zu überwinden. Die Wähler haben sich an der Nase herumführen lassen und werden sicherlich sehr ärgerlich, wenn sie das merken - was nicht lange dauern wird.“

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Damit droht aus Sicht des Experten, dass Italien die Währungsunion zurück in die Krise stürzt: „Es besteht die Gefahr, dass die italienische Politik die EU und den Euro für die wirtschaftlichen Probleme Italiens verantwortlich machen wird, um von eigenem Versagen abzulenken.“ Wenn Italien aus dem Euro austräte, wie von Italiens Europaminister Paolo Savona gefordert, wären die Folgen für die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum und darüber hinaus schwer kalkulierbar.

 

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