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Ikano Ikea-Bank mit hohen Sparzinsen

Ikea-Gründer und Milliardär Ingvar Kamprad (Foto: Getty Images)
Ikea-Gründer und Milliardär Ingvar Kamprad (Foto: Getty Images)
Ikea-Gründer und Milliardär Ingvar Kamprad hat sein Vermögen damit gemacht, mit billigen Möbeln zur Sparsamkeit der Welt beizutragen. Dasselbe Modell kommt jetzt bei seiner Bank zum Einsatz. Dort werden Kunden dafür belohnt, wenn sie Luxus widerstehen.

Ikano Bank versucht Sparer anzulocken, indem sie 100.000 Kronen (knapp 11.000 Euro) als Preis für den Gewinner eines Computerspiels auslobt, welches Teilnehmer dann bestraft, wenn sie Geld für teure Waren ausgeben. In “Flappy Saver” bekommen Spieler die meisten Punkte, die erfolgreich Hürden wie Schmuck- und Schuhläden umschiffen. Ausgezahlt wird der Preis in Form von Spareinlagen auf dem Konto.

Die Spar-Kampagne von Ikano kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich der Wettbewerb um die Einlagen der privaten Haushalte bei Banken im Norden Europas verschärft. Die Kreditinstitute müssen nach neuen Regelungen ihre Finanzierung auf stabilere Füße stellen.

Die nicht an der Börse notierte Ikano fordert Wettbewerber mit höheren Spar-Zinsen heraus. Dabei hatte die schwedische Zentralbank erst in diesem Monat den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 0,25 Prozent gesenkt, was den Druck auf Nordea Bank und die anderen drei großen schwedischen Banken nur noch weiter erhöht hat.

“Wir suchen nach neuen Kunden für Ikano und tun etwas für Kleinsparer, an denen die meisten großen Banken nicht besonders interessiert sind”, sagt Emma Roslund Johansson, eine Managerin für das schwedische Geschäft, in einem Interview mit Bloomberg News.

Ikanos Zinsen reichen von 0,70 Prozent für reguläre Sparkonten bis hin zu 2,65 Prozent für fest angelegte Gelder. Nordea und Swedbank haben die Zinsen für einige Sparkonten nach dem Zinsschnitt auf null gesenkt.

“Die niedrigen Einlagenzinsen der führenden Banken lässt immer mehr Leute ein Konto außerhalb der vier großen Banken wählen”, meint Tor Borg, Chefvolkswirt bei SBAB, in einer E- Mail. “Je näher die Zinsen der führenden Banken nahe null sind, desto größer wird der Unterschied - und wohl auch die Tendenz der Haushalte, zu wechseln.”

Der gemeinsame Marktanteil von Svenska Handelsbanken, Nordea, Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) und Swedbank an schwedischen Einlagen der Öffentlichkeit, die sowohl Unternehmen als auch Haushalte beinhalten, ist im Jahr 2013 auf 68,6 Prozent geschrumpft - nach 69,9 Prozent im Jahr 2012 und sogar 75,3 Prozent im Jahr 2008, zeigen aktuelle Daten des Schwedischen Bankenverbands.

Gleichzeitig sparen die Schweden aber auch mehr. Einlagen von Haushalten bei schwedischen Banken klettern im Mai auf 1,36 Billionen Kronen, verglichen mit 1,34 Billionen Kronen im April und 1,27 Billionen Kronen Ende 2012. Grundlage für die Angaben sind offizielle Statistiken des Landes.

Der “Flappy-Saver”-Wettbewerb, der vom 27. Juni bis zum 18. Juli lief, wurde rund 1,52 Millionen Mal gespielt, sagt Matilda Lenner, Marketing-Chefin der Bank.

“Der Wettbewerb hat sich verstärkt. Zum Teil liegt das daran, dass neue regulatorische Vorgaben Einlagen wertvoller für die Banken machen”, erklärt Johansson. “Neue Marktteilnehmer brauchen Ersparnisse, um ihre Kreditvergabe zu finanzieren. Zudem haben wir in den vergangenen Jahren auch mehr Wettbewerb von den größeren Banken gesehen, welche ihre Finanzierungen absichern wollen.”

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