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Im Crashtest Die besten Long-Short-Fonds für europäische Aktien

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„Dazu durchforsten wir ein Universum von rund 350 europäischen Unternehmen, um anhand von Ein-Jahres-Charts relative Performance-Lücken im Vergleich zu korrelierten Aktien zu finden“, erklärt Valade. Die Abweichungen sollten zwischen 10 und 20 Prozent betragen. Dann wird geprüft, ob sich die Performance-Lücke auch als eine Bewertungs-Lücke erweist und was zu einer kurzfristigen Trendumkehr führen könnte.

Der Ansatz basiert auf einem sehr kurzfristigen Investmenthorizont und einer breiten Diversifizierung. Zurzeit sind über 150 Aktien im Portfolio. Es überwiegen die Long-Positionen. „In den vergangenen Quartalen haben sich verstärkt branchenübergreifende Unternehmensthemen gezeigt, etwa im Bereich Mergers and Acquisitions“, erklärt Valade. Im laufenden Jahr hatte der Fonds beispielsweise Long-Positionen in Übernahmezielen wie Scania, Shire oder Lafarge.

Platz 3: GAM Star European Alpha

Gianmarco Mondani fühlt sich im aktuellen Marktumfeld wohl. „Der Markt belohnt seit einiger Zeit sehr stark Unternehmen, die positiv überraschen können, und lässt solche fallen, die enttäuscht haben“, erklärt der Manager des GAM Star European Alpha. Sein Vorteil: Als Long-Short-Manager profitiert er sowohl von den Gewinnern als auch den Verlierern.

Aus über 1.000 europäischen Aktien filtert er mit seinem Team 90 bis 140 Titel heraus, die entweder ein positives, aber unterschätztes oder ein überschätztes oder gar negatives Wachstum versprechen, und investiert dann entsprechend long oder short. „Wir gehen short, wenn unsere eigene Analyse zeigt, dass die Gewinnschätzungen von Marktanalysten für eine Aktie für die nächsten zwölf bis 18 Monate zu hoch sind. Idealerweise ist zudem die Bewertung sehr hoch“, so der GAM-Manager.

Mit seiner Strategie will Mondani in jeder Marktlage Erträge erzielen. Short-Positionen dienen dabei nicht der Absicherung, sondern als zusätzliche Alpha-Quelle. Mondani managt den Fonds seit Auflage 2003. Zunächst mit seiner eigenen Investment-Boutique Arkos Capital, bis GAM diese 2012 übernommen hat. Bisher hat er nur das Kalenderjahr 2008 mit einem Minus abgeschlossen.

Zurzeit liegt sein Brutto-Exposure bei rund 180 Prozent, er ist nahezu hälftig in Long-und Short-Positionen investiert. Für die Long-Seite wird er derzeit unter anderem im Technologie-Sektor fündig, aber auch unter traditionellen Wachstumsaktien wie Novartis oder Babcock. Ebenso investiert er in Unternehmen, deren Managements sich im Umbruch befinden, wie Nokia oder Vestas. „Auf der Short-Seite bevorzugen wir Firmen mit großen strukturellen Problemen wie einige Medien- oder Öldienstleister“, so Mondani.

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