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Im Widerspruch zu Wirtschaftsversprechen Trumps Dollar-Aussage könnte schlimme Folgen haben

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Bislang haben sich Präsidenten nicht eindeutig zum Wert der Währung geäußert

Trumps unverblümte Aussagen zum Greenback stellen eine Abkehr von der zuletzt vorherrschenden Praxis dar, dass sich Präsidenten nicht eindeutig zum Wert der Währung äußern, der von den Märkten bestimmt werden soll. Solche Beobachtungen waren im Allgemeinen dem Finanzminister vorbehalten - und seine standardmäßige Wortwahl lautete dann: ein starker Dollar ist gut für Amerika.

"Der wahre Bedeutung der Politik war, dass die USA nicht versuchen würden, die Währung hoch- oder runterzureden", erklärte Brad Setser, Senior Fellow beim Council on Foreign Relations, der früher im Finanzministerium gearbeitet hatte. "Das ist eine bedeutende Veränderung."

Die wichtigere Frage sei, wie Trump den Dollar nach unten schmeicheln und gleichzeitig noch immer Konjunkturimpulse versprechen könne, so Setser. "Historisch betrachtet sorgte ein höheres Haushaltsdefizit für Aufwärtsdruck auf den Dollar."

"Die Politik des starken Dollar hat ausgedient"

Ein schwächerer Dollar würde die US-Exporte wettbewerbsfähiger machen und dürfte Trump somit helfen, seine Wahlversprechen einzulösen, das hohe Handelsbilanzdefizit abzubauen und die Arbeitsplatzverluste im verarbeitenden Gewerbe der USA zu stoppen. Trump distanzierte sich zwar in dem Interview von seinem Versprechen, China als Währungsmanipulator anzuprangern, er bestand aber darauf, dass andere Nationen weiterhin ihre Währungen abwerteten.

"Ich verstehe nicht, warum es einem Präsidenten nicht erlaubt sein sollte, darüber zu sprechen", sagte Joseph Gagnon, ein ehemaliger Fed-Mitarbeiter, der nun Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics ist. "Die Politik des starken Dollar hat ausgedient."

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