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Immobilien „Ballungszentren sind die Gewinner“

Wolfgang Dippold, Geschäftsführer der Project Gruppe
Wolfgang Dippold, Geschäftsführer der Project Gruppe
DAS INVESTMENT.com: Welche deutschen Immobilienstandorte sind für Sie die derzeit interessantesten/relevantesten?

Wolfgang Dippold:
Als Immobilienentwickler mit dem Schwerpunkt Neubauwohnungen investieren wir in guten bis sehr guten Lagen der Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und München. Gerade hier ist auch zukünftig eine hohe Nachfrage vorhanden - und es lassen sich attraktive Renditen erwirtschaften, die für unsere Investoren interessant sind. Berlin bietet von diesen Regionen aktuell die besten Perspektiven.

Also setzen Sie auf Ballungszentren.


Ja. Ballungszentren sind generell die langfristigen Gewinner des demographischen Wandels. Allein 2014 ist die Einwohnerzahl Deutschlands durch Zuwanderung um rund 300.000 Menschen auf 81,8 Millionen gestiegen. Die Zuwanderungszahlen werden künftig stabil bleiben, da die Bundesregierung eine offene Einwanderungspolitik betreibt, wobei vor allem die Großstädte profitieren – hier werden mehr Arbeitsplätze und insgesamt bessere Entwicklungsperspektiven geboten. Entsprechend ausgeprägt ist und bleibt auch künftig die urbane Wohnraumnachfrage.

Nun gibt es aber auch immer wieder Stimmen, die von einer Blasenbildung auf dem deutschen Immobilienmarkt sprechen. Sehen Sie dafür ernstzunehmende Anzeichen?


Eine generelle Blasenbildung in Deutschland können wir nicht erkennen, was auch die weiterhin restriktive Kreditvergabepraxis der Banken und steigende Mieten bestätigen. In bestimmten deutschen Metropolen, insbesondere in München und auch in bestimmten Hamburger oder Frankfurter Stadtteilen, nehmen wir jedoch eine Überhitzungstendenz wahr. Im neuen ULI-Städteranking ist München auf den 11. Platz gefallen, da Investoren zunehmend kritisch sind, ob die neuesten Preissteigerungen noch zu attraktiven Renditen führen. Unser Haus weicht auf den Speckgürtel und ins direkte Umland aus, wo noch reale Grundstückspreise, Bedarf und Potenzial nach oben vorhanden sind.

Ohne spezielle Vor-Ort-Expertise geht das aber wohl nicht.

Das stimmt. Unser Asset Manager ist an allen Investitionsstandorten mit eigenen Niederlassungen vertreten. Die Immobilienspezialisten vor Ort sondieren den regionalen Markt permanent und identifizieren frühzeitig für eine Immobilienentwicklung interessante Grundstücke. Derzeit halten wir an unseren fünf Standorten für den Ankauf potenziell geeignete Objekte mit einem Verkaufsvolumen von über 3 Milliarden Euro vor. Jedes Objekt durchläuft vor der Ankaufentscheidung einen strukturierten Due Diligence-Prüfungsprozess, der die zu erwartende Werthaltigkeit und Perspektive analysiert. So wird die genaue Objektlage unter Einbeziehung aller Fundamentaldaten ausgewertet, darunter die sozialdemographische Struktur, umgebende Bebauung, Nahversorgungsmöglichkeiten und Verkehrsanbindung. Wir werten hierzu auch eigene Datenbanken aus, in denen wir seit Jahren die Verkaufserfolge, Wohnungsgrößen, Verkaufspreise und Geschwindigkeiten von anderen Wohnobjekten in der Umgebung speichern.

Von welchen erzielbaren Renditen gehen sie bei Ihren Immobilien-Engagements aus?

Nur wenn die Objektrendite in Bezug auf das eingesetzte Kapital von mindestens über 12 Prozent im Jahr prognostiziert wird und der erfolgreiche Abverkauf mit unserem eigenen Verkaufsteam abgestimmt ist, kaufen wir.