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Immobilien in Europa - Teil 3: Randstad

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Marktmacht für Mieter

Trotz der beeindruckenden wirtschaftlichen Stabilität des Landes hat die 2008 ausgebrochene Finanz- und Wirtschaftskrise auch den niederländischen Immobilienmarkt hart getroffen: Im Jahr 2010 betrug die durchschnittliche Leerstandsquote 13,6 Prozent. Das gibt potenziellen Mietern eine erhebliche Marktmacht, die sich in einem Rückgang der effektiven Mieten widerspiegelt. „Gleichzeitig nahmen im Jahr 2010 die Incentives als Folge des steigenden Leerstands deutlich auf fast 20 Prozent der Marktmiete zu“, sagt Benjamin Rüther, Senior Research Analyst bei Bouwfonds.

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Anreize für einen Neuabschluss oder eine Verlängerung des Mietvertrags können mietfreie oder mietreduzierte Zeiten sein, aber auch eine Übernahme eventueller Ausbau- und Renovierungskosten oder die Übernahme der Umzugskosten durch den Vermieter. Viele Mieter verhandeln nach Auslaufen ihres Vertrags auch deshalb so hart um jeden Incentive, weil Unternehmen in den Niederlanden moderne und neue Arbeitsplätze zur Mitarbeiterbindung einsetzen.

Hubert Spechtenhauser, Geschäftsführer der Hannover Leasing: „Deshalb eignen sich Immobilien in den häufig vorzufindenden Business Parks aus unserer Sicht nur sehr bedingt zur Investition. Zwar findet man dort regelmäßig hochwertige Objekte, doch ist deren Lage reproduzierbar.“ Um diesen strukturellen Leerstand zu bekämpfen, haben in Amsterdam die Behörden in einigen Teilmärkten höhere Auflagen für Neuentwicklungen gesetzt. Dennoch erwarten Experten wie Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung von Real I.S., eine bestenfalls konstante Nachfrage nach Büroraum – die im Trend liegende Heimarbeit dürfte zudem dämpfend wirken.
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