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Aktualisiert am 15.03.2012 - 14:52 Uhrin ImmobilienLesedauer: 5 Minuten

Immobilienaktien: Grund und Boden für wenig Geld

Immobilien gehören in jedes Portfolio. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen lassen viele Anleger sich das nicht zweimal sagen und treiben damit die Preise in Metropolen wie Hamburg und München immer weiter nach oben. Doch so verständlich die Flucht in den Sachwert zum Anfassen auch ist – unter Diversifizierungsaspekten ist sie alles andere als optimal.

„Einzelinvestments binden in vielen Fällen über 100 Prozent des Anlagekapitals, zudem verhindern sie eine Streuung des Risikos“, urteilt Steffen Sebastian. Der Professor für Immobilienfinanzierung an der International Real Estate Business School (IREBS) der Universität Regensburg hat in einer aktuellen Studie direkte und indirekte Immobilienanlageformen miteinander verglichen. Sein Fazit: Auch geschlossene Fonds binden zu viel Kapital – bei einer ebenfalls zu geringen Diversifizierung.

Sebastian sieht für Anleger mit niedrigen Anlagesummen eher offene Immobilienfonds als geeignetes Anlagevehikel. Doch auch dort gelte es abzuwägen, da die Gelder in vielen Fonds nach wie vor eingefroren sind und einigen die Abwicklung droht. „Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, können aber auch über Immobilienaktien in Betongold investieren – entweder direkt oder über entsprechende Fonds“, erläutert er.

Neben täglicher Handelbarkeit, kleinen Einstiegssummen und breiter Streuung spricht auch die Ausschüttungsstruktur für Immobilienaktien. So zeichnen sich insbesondere Real Estate Investment Trusts (Reits) durch hohe Dividendenrenditen Aus.  Hintergrund: Reits sind verpflichtet, den Großteil ihrer Gewinne auszuschütten. Nach Untersuchungen der European Public Real Estate Association (Epra) lag die Dividendenrendite für europäische Reits in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt bei 5,1 Prozent.

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Kurzfristig volatil, langfristig stabil

Nicht nur gegenüber anderen Aktien, auch gegenüber sonstigen Immobilien- Anlageformen weisen Betongold-Aktien eine Besonderheit auf: „Je kürzer der Anlagehorizont, desto enger ist die Kursentwicklung an den Aktienmarkt allgemein gekoppelt. Im Verlauf von durchschnittlich acht bis zehn Jahren nähert sich das Risikoprofil der Aktien jedoch immer stärker an das der Immobilienmärkte an“, erläutert Sebastian.

Dass die Titel kurzfristig eher den Aktien- als den Immobilienmarkt nachzeichnen, liegt vorwiegend am Verhalten der Investoren: „Die Mehrheit der professionellen Anleger rechnet diese Anlagevehikel dem Aktienportfolio zu. Dementsprechend trennt sich diese Gruppe in schwierigen Phasen nicht nur von anderen Aktien, sondern auch von diesen – auch wenn dies fundamental nicht immer gerechtfertigt ist“, erläutert Christian Völxen, Teamleiter Immobilien bei Feri Euro Rating Services.
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