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Aktualisiert am 12.08.2011 - 12:33 Uhrin FondsLesedauer: 3 Minuten

Immobilienfonds: Commerzbank sorgte für AGI-Fondschließung

Quelle: Fotolia
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Einem Bericht von Welt Online zufolge ist eine massive Vertriebsoffensive für die Schließung des Immobilien-Dachfonds Premium Management Immobilien-Anlagen (PMIA) von Allianz Global Investors (AGI) verantwortlich.

Die Commerzbank hat das alleinige Vertriebsrecht für den Fonds. Sie soll Kunden gezielt aus dem Dachfonds getrieben haben und im Gegenzug mit einem Rabatt auf den hausinternen Fonds Hausinvest Europa geworben haben. Wechselwillige Anleger sollen mit einem Nachlass auf den Ausgabeaufschlag gelockt worden sein.

„Bitte beachten Sie, dass im Falle von Tauschgeschäften in den Hausinvest Europa ein maximaler Ausgabeaufschlag von drei Prozent vereinnahmt werden darf“, heißt es in einem Schreiben vom vergangenen Donnerstag, das Welt Online vorliegen soll. Üblich ist ein Aufschlag von 5 Prozent. Eine Milliarde Euro Abflüsse

Rund eine Milliarde Euro zogen Anleger seit Beginn des Jahres aus dem Dachfonds ab. Zuviel für das Management der Allianz Global Investors (AGI). Die Gesellschaft musste den Fonds am Montag für unbestimmte Zeit schließen.
Bereits nach einem Tag gaben Anleger Anteilsscheine im Wert von über 500 Millionen Euro zurück.

Die aggressive Vertriebsoffensive kommt zu einem denkbar unglücklichen Zeitpunkt. Für Ende Oktober geplante Wiedereröffnungen von Immobilienfonds könnte nun kritisch werden. Der Branche droht eine Kettenreaktion und weitere der 22 Immobilien-Dachfonds könnten von einem Ausverkauf betroffen sein.

Da ein Großteil ihrer Zielfonds derzeit keine Verkaufsaufträge annimmt, drohen den Dachfonds Liquiditätsengpässe. In den Fonds liegen derzeit über 4 Milliarden Euro (siehe Tabelle).

BVI: Immobilienfonds ist kein risikoloses Produkt mehr
„Die Sperrung des PMIA beruht auf einer Sondersituation“, zitiert Welt Online Andreas Fink, Sprecher des Fondsverbandes BVI. Gleichwohl bezeichnet der Verband die Fonds erstmals als Risikoprodukte: „Die Story vom absolut risikolosen Produkt besteht so nicht mehr“, sagte Stefan Seip, Hauptgeschäftsführer des BVI, am Wochenende auf einer Veranstaltung in der Nähe von Frankfurt (Themen-Special: Immobilienfonds in der Krise).

Damit räumte er ein, dass die Reform der offenen Immobilienfonds, die derzeit die Bundesregierung auf den Weg bringt, vielen Käufern von offenen Immobilienfonds nicht entscheidend mehr Sicherheit bringen wird.

Schlechte Nachrichten kommen auch  von TMW Pramerica Property Investment. Das Management des TMW Immobilien Weltfonds (A0D J32) meldet eine Anteilswertreduzierung infolge einer außerplanmäßigen Nachbewertung der Liegenschaft Concord Terrace, Sunrise, Florida.
„Auf Grund der anhaltend schwierigen Vermietungssituation in Florida und der Tatsache, dass die Verhandlungen mit allen noch vor wenigen Wochen vorhandenen potenziellen Mietinteressenten nunmehr final gescheitert sind, hat das Fondsmanagement die Immobilie zum Geschäftsjahresende 2009/2010 außerplanmäßig nachbewerten lassen“, teilte die Gesellschaft mit.

Dies führte zu einer Reduzierung des Verkehrswertes um rund 10,6 Millionen Dollar und damit einem Wert der Beteiligung nahe Null Euro. Nach Verrechnung zusätzlich Sondereffekte sinkt der Anteilpreis des Fonds per 28. September um 61 Cent oder 1,2 Prozent des Fondswerts.

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