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Aktualisiert am 28.01.2020 - 12:06 Uhrin ImmobilienLesedauer: 2 Minuten

Immobilienfonds-Experte von Threadneedle: „Das deutsche Konzept ist uns fremd“

Peter Mackaness
Peter Mackaness

DAS INVESTMENT.com: Herr Mackaness, wie bewerten Sie die Immobilien in Ihren Fonds? Peter Mackaness: Unsere Immobilien werden einmal pro Monat von unabhängigen Sachverständigen bewertet. Die folgen klaren Regeln, die im sogenannten Red Book festgelegt sind ... DAS INVESTMENT.com: ... und sich deutlich von den deutschen Regeln unterscheiden? Mackaness: In der Tat. Für die Bewertung spielen die Marktpreise eine deutlich größere Rolle. Die Experten berücksichtigen beispielsweise, was eine vergleichbare Immobilie in der Nachbarschaft gerade gebracht hat. Weil der britische Immobilienmarkt sehr viel transparenter ist als andere europäische Märkte, lassen sich Preise ermitteln, zu denen die Immobilien auch tatsächlich gehandelt werden könnten. Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (Oktober 2009). 
 
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>> zum Abo-Service & Einzelheftbestellung DAS INVESTMENT.com: Entsprechend stark schwanken die Preise britischer Immobilienfonds. Mackaness: Ja. Im vergangenen Jahr haben die Fonds stark verloren. Dafür liegen wir seit Jahresanfang wieder klar im Plus. Britische Anleger setzen jetzt auch wieder zunehmend auf diese Anlageklasse, in den vergangenen drei Monaten hatten wir hohe Zuflüsse. DAS INVESTMENT.com: 2008 mussten einige Fonds zumachen, weil Anleger in Scharen geflohen sind. Das erinnert an die aktuelle Krise bei deutschen Produkten. Mackaness: Es gibt bei Ihnen schon wieder eine Krise? Das war mir gar nicht klar. DAS INVESTMENT.com: Wie in Großbritannien haben Anleger viel Geld abgezogen. Einige Anbieter mussten die Rücknahme aussetzen, weil sie nicht genügend Liquidität zur Verfügung hatten. Mackaness: Das ist nicht verwunderlich. Die Immobilien, die deutsche Fonds am liebsten kaufen, würden wir nie anfassen. Bürohäuser in der Londoner City im Wert von 50 bis 100 Millionen Pfund lassen sich viel zu schwer verkaufen. Aber das deutsche Konzept ist uns ohnehin eher fremd. Deutsche Anleger geben sich mit 5 Prozent Rendite zufrieden. Bei uns bringt allein die Miete schon 8 bis 9 Prozent. Hinzu kommen Wertsteigerungen der Immobilien. DAS INVESTMENT.com: Oder Verluste, wenn an den Immobilienmärkten die Preise fallen. Mackaness: Natürlich. Hohe Renditen ohne Risiko gibt es nicht. Trotzdem möchten wir künftig auch europäische Anleger für die britische Form von Immobilienfonds begeistern. Wir prüfen gerade, ob wir einen Luxemburger Fonds auflegen können, der in unseren europäischen Property Unit Trust investiert. Dann hätten auch deutsche Anleger die Wahl zwischen geringer konstanter Rendite und einem echten Immobilieninvestment.

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