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Immobilienpreis-Boom in Deutschland Trotz steigender Einkommen sind Wohnungen kaum noch erschwinglich

Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank

Die Kluft zwischen Einkommensentwicklung und Immobilienpreisen wird immer größer, lautet das Ergebnis der Postbank Studie Wohnatlas 2017, die die Immobilienmärkte bundesweit unter die Lupe nimmt. Demnach sind niedrige Zinsen und steigender Bedarf die entscheidenden Preistreiber am deutschen Immobilienmarkt.

„Die Situation auf den Immobilienmärkten ist der anhaltenden Niedrigzinsphase geschuldet“, sagt Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. Festverzinsliche Geldanlagen sind vielfach unattraktiv geworden, weshalb Anleger verstärkt auf „Betongold“ setzen. Zugleich erleichtern niedrige Zinsen die Immobilienfinanzierung und die gestiegene Nachfrage treibt die Preise.

Doch die Preisunterschiede für private Wohnimmobilien zwischen den einzelnen Regionen in Deutschland sind enorm - das zeigt ein Vergleich der 402 Landkreise und kreisfreien Städte im Bundesgebiet. Dabei wurden die regionalen Immobilienpreise und örtlichen Nettoeinkommen zueinander in Relation gesetzt.

Hohe Preise im hohen Norden

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Spitzenreiter - noch vor München - ist der Landkreis Nordfriesland. Dort müssen im Schnitt mehr als 23 regionale Pro-Kopf-Jahreseinkommen für 100 Quadratmeter Wohnfläche bezahlt werden. Für dieses Ergebnis ist jedoch ein Sondereffekt verantwortlich: Exklusive Ferienwohnungen, besonders auf Sylt, treiben die Preise nach oben.

Das verfügbare Pro-Kopf-Jahreseinkommen ergibt sich aus der Summe verfügbarer Nettoeinkommen der privaten Haushalte einer Stadt dividiert durch ihre Bevölkerungszahl. Grafik: Postbank

Die günstigsten Immobilien finden sich im Landkreis Osterode am Harz: Dort genügen 2,8 regionale Jahreseinkommen für den Kauf einer 100-Quardratmeter-Wohnung. Im Vogtlandkreis (3,1), in Wunsiedel im Fichtelgebirge (3,3) und im Kyffhäuserkreis (3,3) sind die Preise ähnlich niedrig. Bei den Städten liegen Zwickau und Goslar mit 3,6 am unteren Ende der Preisskala.

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