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In den Kopf geschaut: Janet Yellen ist unterdurchschnittlich selbstbewusst

Den meisten Menschen sind sie hauptsächlich aus US-Krimiserien bekannt: Profiler, die abscheuliche Verbrechen analysieren und daraus die Persönlichkeitsmerkmale der Täter ableiten. Im realen Leben hingegen ist das Tätigkeitsfeld von Profilern wesentlich breiter. So setzen beispielsweise viele Unternehmen die Psychologen mit dieser Zusatzqualifikation in Bewerbungsverfahren sowie als Unterstützung bei der Karriereplanung für ihr Personal ein. Auch Regierungen bedienen sich der Profiler, um mehr über politische Gegner zu erfahren und ihre Strategie entsprechend anzupassen.

Auch Profiler Aaron Menenberg ist in der Politik aktiv. In einem Youtube-Video erläutert er die Persönlichkeitseigenschaften der neuen Fed-Chefin und leitet daraus ab, wie sie die Geldpolitik der USA künftig gestalten dürfte. Die Analyse stammt aus einem Computerprogramm, das von Margaret Hermann von der Syracuse University entwickelt wurde.

Das Programm analysiert tausende Wörter aus Reden, Interviews und anderen Auftritten von Yellen. Auf dieser Grundlage schätzt es ein, wie stark einzelne der insgesamt sieben Persönlichkeitseigenschaften der Notenbankchefin entwickelt sind. Mit einem überraschendem Ergebnis.

So bekommt die Fed-Chefin, die bereits als Schülerin Chefredakteurin der Schülerzeitung war und auch einmal ein humorvolles Selbstinterview veröffentlichte, eine relativ schlechte Note für ihr Selbstbewusstsein. „Für eine englischsprachige Führungspersönlichkeit ist Yellen unterdurchschnittlich selbstbewusst“, erklärt Menenberg. Auch ihre Überzeugung, volle Kontrolle über die Ereignisse zu haben, sowie ihr Machthunger seien geringer ausgeprägt als bei ihrem Vorgänger Ben Bernanke und ihrem Konkurrenten Larry Summer.

Sehr hoch ausgeprägt hingegen sind die sogenannte konzeptionelle Komplexität sowie die Aufgabenorientierung der frischgebackenen Fed-Chefin. Das heißt, dass sie komplizierte Zusammenhänge mit Leichtigkeit überblicken kann und ein sehr hohes Problembewusstsein hat. Auch ihr Vertrauen in die Mitmenschen soll laut der Studie sehr hoch sein. „Das bedeutet aber nicht, dass sie alles, was sie hört, für bare Münze nimmt“, erläutert Menenberg.

Mit der hohen konzeptionellen Komplexität und dem Vertrauen in die Mitmenschen werde Yellen aber in der Lage sein, qualifizierte Experten zu erkennen und deren Ratschläge anzunehmen, so der Profiler. Ihre hohe Aufgabenorientierung werde ihr zudem helfen, nötige Geldpolitische Maßnahmen in Angriff zu nehmen, wenn die Zeit dafür gekommen sei. >> zum Youtube-Video

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