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„In einem quantitativen Modell ist der Mensch ein Risiko-Faktor“

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Welche Kriterien müssen die Aktien erfüllen, damit sie ins Portfolio kommen?


van Hove:
Das wichtigste ist die Liquidität. Da das Portfolio relativ konzentriert ist und ich signifikante Positionen in Einzelwerten habe, möchte ich geringe Kosten haben, wenn ich einen Titel austausche. Andere Faktoren wie „die Aktie muss 3 Prozent Dividende zahlen“, gibt es nicht.

Welche Aktien gehören derzeit zu den größten Positionen?


van Hove:
Grifols etwa, ein spanischer Pharma- beziehungsweise Biotechwert aus der zweiten Reihe, der sich unter anderem mit Therapien im Bereich der Plasmaderivate beschäftigt. Die Performance der Aktie liegt dieses Jahr bisher bei fast 100 Prozent. Unser Algorithmus hat diesen Wert im Februar aufgenommen, seitdem ist er im Portfolio.

Aber es sind auch Klassiker wie Beiersdorf, Fresenius Medical Care oder Danone dabei – Bedarfsgüter mit einer stetigen Nachfrage. Diese Aktien sind die Grundbausteine. Und dazu kommen Spezialitäten wie Grifols, die von ganz anderen Einflussfaktoren getrieben werden. Durch Zugabe solcher Aktien schwankt das Portfolio weniger.

Klappt die Strategie denn? Wie sieht es mit dem Risiko im Fonds aus?

van Hove: Bisher bin ich sehr zufrieden. Wir haben beim HANSAsmart Select E über die zwölf Monate seit Auflegung das Verlustrisiko nahezu halbieren können. Und die Sharpe-Ratio, die das Verhältnis der Rendite zum eingegangenen Risiko misst, liegt – bei einer angenommen risikofreien Verzinsung von einem Prozent – bei 1,73. Zum Vergleich: Der Euro Stoxx liegt bei 0,84 und der Euro Stoxx 50 sogar nur bei 0,61. Insofern haben wir das eigentliche Ziel unseres Fonds erreicht. Obendrein haben wir es geschafft, mit einem Plus von fast 27 Prozent den Markt, gemessen am Euro Stoxx mit rund 20 Prozent beziehungsweise dem Euro Stoxx 50 mit 18 Prozent, deutlich hinter uns zu lassen.

Wie das?

van Hove:
Der Aktienmarkt bewegt sich in vielen kurzen Auf- und Abwärtsbewegungen. Uns ist es gelungen, in den einzelnen Abwärtsphasen auf Monatssicht durchschnittlich jeweils nur rund 30 Prozent der Bewegung mitzumachen. Umgekehrt haben wir in den nach oben gerichteten Phasen zu rund 65 Prozent mitziehen können. Per saldo haben wir also von einer asymmetrischen Partizipation profitiert. Insofern – um zu Ihrer Ausgangsfrage zurückzukommen – denke ich, dass auch risikoscheue Investoren an unserem Aktienansatz Gefallen finden werden.

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STECKBRIEF PHILIPP VAN HOVE


Philipp van Hove (30), CFA ist seit Juli 2008 für Hansainvest tätig. Als Portfoliomanager liegen seine Schwerpunkte bei Aktien, insbesondere dem quantitativen und fundamentalen Management. Seit Oktober 2012 ist der Diplom-Kaufmann Teamleiter Aktienselsektion.


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