LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 04.05.2011 - 12:09 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Indizes: Die Tücken liegen im Detail

Das Gemälde "Krass und Mild" von Wassily Kandinsky. Indizes, <br> die sich auf illiquide Werte wie Kunstgegenstände beziehen, <br> können nicht nachgebildet werden. Quelle: AFP
Das Gemälde "Krass und Mild" von Wassily Kandinsky. Indizes,
die sich auf illiquide Werte wie Kunstgegenstände beziehen,
können nicht nachgebildet werden. Quelle: AFP
Auch wenn sich viele Indizes nur in Nuancen unterscheiden, sollten Anleger sich sehr genau mit den Basiswerten auseinandersetzen. Nur so können sie gewährleisten, dass sie deren Risiko-Ertrags-Profile richtig einschätzen. Hinzu kommt, dass sich das Angebot nahezu täglich vergrößert und so immer unübersichtlicher wird. Dabei sind die ETF-Anbieter und -Investoren ebenso die treibenden Kräfte wie die Indexanbieter selbst.

Aufgrund ihrer Strukturen eignen sich aber längst nicht alle Indizes als Grundlagen für börsengehandelte Indexfonds. Während einige zu spezialisiert sind, sind andere aufgrund der Marktkapitalisierungen der enthaltenen Wertpapiere als Basiswerte ungeeignet. Zudem gibt es Indizes, die sich auf illiquide Werte wie Kunstgegenstände und ähnliches beziehen und somit nicht nachgebildet werden können.

Grundsätzlich sollten sich Investoren darüber im Klaren sein, welche Art von Index als Basiswert für den von ihnen ausgewählten Fonds dient. Hierbei hat sich in den vergangenen Jahren herausgestellt, dass Investoren die sogenannten Net-Return- (NR) oder Total-Return-Varianten (TR) bevorzugen. Diese schließen im Gegensatz zu Preisindizes Dividenden- und Zinszahlungen ein - die NR-Varianten abzüglich anfallender Steuern, die TR-Varianten ohne Steuerabzug. Da dieses Ziel schwer zu erreichen ist, nutzen die meisten Fonds Preis- oder NR-Index als Basiswerte. Lyxor hat in der jüngsten Vergangenheit mehrere ETFs von Preis- auf NR-Varianten umgestellt. Das ist nicht verwunderlich. Denn bei Preisindizes kommt es leicht zu Performance-Abweichungen der ETFs, weil diesen die Dividenden- und Zinserträge immer zufallen.

Aus meiner Sicht ist das Wachstum der Anzahl verfügbarer Indizes prinzipiell gut. Denn mit einer größeren Anzahl Basiswerte können die ETF-Anbieter auch eine größere Auswahl investierbarer Märkte zur Verfügung stellen. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass nicht jedes angebotene Produkt für jeden Anleger sinnvoll ist. Denn einige Indizes und die entsprechenden ETFs wurden extra geschaffen, weil der betreffende Markt vielleicht gerade gut lief und daher in Mode war.

Somit sollten Investoren neben dem Aufbau eines Index auch immer auf die Investierbarkeit des unterliegenden Marktes achten. Schließlich kann man fast immer in jeden Markt investieren. Spannend wird es allerdings, wenn Investoren ihre Engagements in einem nicht sonderlich liquiden Markt schnell abbauen wollen. Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion