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Inflation: „Sparen lohnt nicht mehr“

Robert Vitye von Solit Kapital
Robert Vitye von Solit Kapital
Robert Vitye ist Geschäftsführer der Solit Kapital GmbH

Geldkommunismus oder Goldinvestment

Vor kurzem hat die Europäische Zentralbank (EZB) beschlossen, Anleihen von EU-Krisenstaaten unlimitiert zu kaufen. Über die beiden Rettungsschirme EFSF (European Financial Stability Facility) und ESM (European Stability Mechanism) fungiert das Institut nun als Financier der Schuldenländer.

Dabei sitzen die Verantwortlichen aber einem großen Irrtum auf: Mehr Geld zu drucken befördert keine Wertentwicklung – im Gegenteil. Je mehr (Papier-)Geld auf dem Markt vorhanden ist, desto weniger ist es wert und Inflation rückt näher. Die Inflationsrate fällt in Europa derzeit mit 2,6 Prozent noch moderat aus (in Deutschland lag sie im September bei 2,1 Prozent, Quelle: Eurostat).

Die massiv steigenden Preise für Energie, Immobilien, Mieten und Lebensmittel geben jedoch bereits einen Vorgeschmack auf eine Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren deutlich verstärken wird. Denn: Alles, was knapp wird, verteuert sich perspektivisch. Da hilft auch kein staatliches Preisdiktat, das nur in „realsozialistische“ Verhältnisse zurückführen würde.

Die Botschaft der EZB: Sparen lohnt sich nicht

Gleichzeitig hat die Euro-Rettung über die Notenpresse ungünstige psychologische Folgen für die angeschlagenen Staaten: Sparen lohnt nicht mehr, die nachhaltige Konsolidierung der Wirtschaft scheint nicht mehr so wichtig zu sein – denn das Geld fließt ja in jedem Fall.

Auch die vermeintlich strengen Auflagen, an die die finanzielle Unterstützung der Schuldenstaaten durch die EZB gebunden ist, führen nicht zu mehr Disziplin. Das belegt das Beispiel Griechenlands eindrücklich.
 
Die Erhöhung der Geldmenge ist indes keine Lösung zur tatsächlichen Rettung der Gemeinschaftswährung. Ohne eine substanzielle Verbesserung der Wirtschaftslage in den Krisenstaaten wird der Euro keine Stabilität gewinnen können. Die derzeitigen Rettungsmaßnahmen sind daher lediglich Maßnahmen zur Vertuschung des eigentlichen Problems: Die Eurozone funktioniert in der derzeitigen Form nicht.

Echtes Geld ist nicht (mehr) aus Papier

Angesichts des drohenden Wertverfalls bei den Währungen besinnen sich Anleger mehr und mehr auf Sachwerte – allen voran die monetären Edelmetalle Gold und Silber. Vor allem die Preisentwicklung des gelben Edelmetalls ist beeindruckend: Im Vergleich zum Vorjahr ist Gold derzeit um 9,3 Prozent teurer, die Unze liegt aktuell bei 1.336 Euro.

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