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Bain-Studie „Die deutschen Banken müssen handeln“

Viele Großbanken haben bislang nur unzureichend auf die Vorgaben der Regulierungsbehörden reagiert. Wie aus einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company hervorgeht, hat höchstens ein Drittel aller systemrelevanten Häuser ihr Geschäftsmodell bereits vollständig an die Vorschriften angepasst.

Für die Studie haben die Autoren die Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle, die Widerstandsfähigkeit gegen neuerliche Krisen sowie geordnete Abwicklungsmöglichkeiten relevanter Großbanken aus Europa und den USA untersucht.

Besonders bei den Banken im Euroraum sieht Studienautor Matthias Memminger erheblichen Nachholbedarf: „Viele Banken betrachten die Umsetzung der verschärften Regulierung vor allem als Compliance-Angelegenheit und verkennen die strategische Dimension. Oft haben sie noch gar nicht realisiert, dass der Regulierer die Überprüfung der Geschäftsmodelle als Kernaufgabe versteht.“

„Deutsche Banken müssen handeln“

Viele Banken erfüllen demnach pflichtgemäß die neuen Vorschriften und stocken wie gefordert ihre Kapitalbasis deutlich auf. Doch im Gegensatz zu angelsächsischen Häusern scheuen sie spürbare Veränderungen ihres Geschäftsmodells und ihrer Struktur.

Die Vorreiter hätten sich unterdessen bereits von besonders volatilen und damit kapitalintensiven Aktivitäten getrennt. Geschäftsbereiche ohne Aussicht auf nachhaltige Rendite oberhalb der gestiegenen Kapitalkosten im neuen Umfeld stünden zur Disposition.

In einzelnen Fällen sei es zum Rückzug aus ganzen Regionen und Geschäftsfeldern wie dem Handel mit Rohstoffen oder Anleihen gekommen. Damit hätten diese Banken nicht nur die Forderungen der Regulierungsbehörden nach einer stärkeren Widerstandsfähigkeit gegen Krisen erfüllt. Vielmehr zögen sie daraus weitere Vorteile.

Seite 2: Vorreiter haben Wettbewerbsvorteil

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