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Interview mit IVFP-Experten „Nur Leibrenten bieten ein lebenslanges Einkommen“

Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP): "Auf hohe Garantien bei langen Vertragslaufzeiten besser verzichten".
Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP): "Auf hohe Garantien bei langen Vertragslaufzeiten besser verzichten". | Foto: Lutz Sternstein

DAS INVESTMENT: Warum wird die private Altersvorsorge für die Zielgruppe 50plus immer wichtiger?

Frank Nobis: Der Ruhestand naht für die Silver Ager, daher ist es höchste Zeit, ihn genau zu planen. Fakt ist, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um im Alter gut zu leben. Diese Lebensstandardlücke beträgt in der Regel 40 Prozent des letzten Einkommens. Gleichzeitig verfügt diese Bevölkerungsgruppe über hohes ungenutztes Geldvermögen, beispielsweise durch ablaufende Lebensversicherungen. Diesessollte sinnvoll für die Altersvorsorge eingesetzt werden.

Welche Produkte sind in der derzeitigen Niedrigzinsperiode überhaupt sinnvoll?

Grundsätzlich gilt es, auf eine vernünftige Anlagemischung zu setzen. Die Tatsache, dass wir immer älter werden, muss aber in die Planung mit einbezogen werden. Ein garantiert lebenslanges Einkommen bieten nur Leibrenten. Daher sollten diese in jedem Fall ein Teil der Ruhestandsplanung sein. Vor allem die Niedrigzinsphase macht jedoch deutlich, dass klassische Sparformen hier nicht genügend Rendite erzielen, um die Lebensstandardlücken vernünftig zu decken.

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Lohnen sich Ihrer Meinung nach Produkte mit staatlicher Förderung?

Es ist ratsam, staatliche Förderung in Form der Basisrente in die Vorsorge einzubeziehen. Ebenso lassen sich durch eine Beteiligung an den Kapitalmärkten in Form einer fondsgebundenen Rentenversicherung höhere Renditen erzielen. Auf hohe Garantien sollte bei Laufzeiten von 15 Jahren und mehr möglichst verzichtet werden, da diese die Renditechancen deutlich schmälern. Sie sind bei langen Laufzeiten auch nicht notwendig, da die Wahrscheinlichkeit negativer Renditen hier sehr gering ist.

Sollte man bei so viel Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung überhaupt in Produkte mit fixer Auszahldauer investieren?

Dies lässt sich so pauschal nicht beantworten. Durch die Wahl einer privaten Rentenversicherung kann man sich beide Varianten offenlassen. Denn erst mit dem 85. Lebensjahr muss eine Entscheidung getroffen werden: Will man eine lebenslange Rente oder eine Auszahlung des Kapitals? Viele Tarife sind so ausgestaltet, dass Gelder bis zum 85. Lebensjahr flexibel entnommen werden können. Die steuerliche Attraktivität, besonders bei so langen Laufzeiten ist ebenfalls ein Plus. Und im Gegensatz zur Basisrente bietet die private Rentenversicherung die Möglichkeit, Verträge zu vererben, auch an Nicht-Ehepartner. Das macht eine intelligente Übertragung des Vermögens im Rahmen der Ruhestandsplanung etwa an Kinder möglich.

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