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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:08 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 4 Minuten
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Interview mit Thomas Wiedenmann „Unsere ETF-Dachfonds sind alle im ersten Morningstar-Quartil“

Thomas Wiedenmann, Vertriebsexperte bei BlackRocks ETF-Plattform iShares
Thomas Wiedenmann, Vertriebsexperte bei BlackRocks ETF-Plattform iShares

Welche Rolle spielen ETFs bei Finanzberatern?

Thomas Wiedenmann: Sie werden vor allem für drei Ziele genutzt. Erstens dienen sie als eine Art Liquiditäts-Tool, um schnell in Märkte zu investieren, zum Beispiel vor oder nach bestimmten Ereignissen – ohne lange entscheiden zu müssen auf  welchen Fondsmanager und welche Strategie man setzen will. Zweitens werden ETFs genutzt, um Kernmärkte langfristig abzudecken. Es gibt zum Beispiel fast keinen aktiv gemanagten Fonds mehr, der auf dem US-Aktienmarkt längerfristig eine so gute Performance erzielt wie ein Standard-ETF auf den S&P 500. Auch in anderen Märkten zahlen sich ETFs aus, da sie über einen längeren Zeitraum ihren Kostenvorteil ausspielen können.

Auch in Nischenmärkten?

Wiedenmann: Ja, das ist die dritte Einsatzmöglichkeit von ETFs – als Satellit im Anlagemix. Das können zum Beispiel regionale Märkte sein, Gold oder spezielle Themeninvestments. BlackRock hat gerade vier solcher Themen-ETFs aufgelegt. Über sie können Anleger in die auf Megatrends basierenden Themen alternde Bevölkerung, Gesundheit, Digitalisierung sowie Automatisierung und Robotik investieren – als Beimischung zum Kernportfolio.

Haben sich die Einsatzmöglichkeiten im Laufe der Zeit geändert?

Wiedenmann: Mit der zunehmenden Größe und Liquidität der ETFs wurden sie für den taktischen Einsatz immer wichtiger. Je mehr Marktteilnehmer kaufen und verkaufen, desto enger werden die Spreads, also desto günstiger wird die Transaktion. Das ist gerade bei kurzfristigen Investments wichtig. Zudem entstehen mehr und mehr skalierbare Portfoliolösungen mit ETFs.

Wie funktionieren die?

Wiedenmann: Zum Beispiel kann der Finanzberater selbst bei Plattformen ETF-Portfolios auflegen und für diese eine regelmäßige Vergütung berechnen. Der Berater kann so supereffiziente Bausteine einsetzen, bekommt aber dennoch eine klassische Vergütung, wie er sie kennt. Nur kommt diese nicht vom Produktanbieter, sondern direkt vom Kunden. Wir denken, der Trend zu gemanagten ETF-Lösungen, die mit einer Verwaltungsvergütung für die Vermittler versehen sind, setzt sich fort. Auch BlackRock bietet ETF-Modellportfolios an, bei denen wir mit großen Vertrieben und einzelnen Beratern zusammenarbeiten. Stiftungen nutzen beispielsweise diese Portfolios.

Wie sehen die BlackRock-Portfolios aus?

Wiedenmann: Wir bieten eine breite Palette von Multi-Asset-Portfolios mit verschiedenen Risikoprofilen, aber auch mit verschiedenen Stilen, etwa auf Wachstum ausgerichtete Portfolios oder solche für ertragsorientierte Investoren.

Wie starr sind die Portfolios?

Wiedenmann: Sie werden konstant überwacht und an größere Marktveränderungen angepasst. Wir passen sie aber nicht zu häufig an. Denn wir müssen ja jede Veränderung an den Kunden weitergeben, und der muss sie dann umsetzen. Das erzeugt Aufwand und Transaktionskosten. Wer aktiveres Management will, kann auf unsere ETF-Dachfonds setzen. Hier können wir taktischer agieren, und die Berater und Anleger können sicher sein, dass sie in einem festen Risikoband bleiben.