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Interview-Serie Flossbach von Storch, Teil 3 „Kleinsparer zahlen bereits Negativzinsen - unter anderem Namen“

Philipp Vorndran,Chefstratege bei Flossbach von Storch
Philipp Vorndran,Chefstratege bei Flossbach von Storch

DAS INVESTMENT.com: „Wunschdenken in der Not“, so haben Sie einen F.A.Z.-Artikel kommentiert, in dem es um die Zukunft der Sparkassen im derzeitigen Niedrigzinsumfeld ging. Warum? 

Philipp Vorndran: Ganz einfach, das Geschäftsmodell vieler Banken steht massiv unter Stress. Der Druck wird sogar noch größer werden – die Zinsmarge sinkt weiter, die Konkurrenz durch Nischenanbieter wächst, dazu hohe Fixkosten, Blockchain und Regulation. 

Wann rechnen Sie mit einem Ende der Nullzins-Politik?

Vorndran: Die  EZB hat den Point of no Return überschritten. Eine Umkehr ihrer Geldpolitik ist kaum mehr möglich. Es geht nur noch darum, den Flieger mit maximalem Schub in die Luft zu bekommen, um sich dann auf eine Notlandung vorzubereiten. Bis zum Ende seiner Amtszeit im Oktober 2019 wird Mario Draghi versuchen, den Flieger irgendwie in der Luft halten. Mindestens so lange bleibt unseres Erachtens das Tiefzinsniveau zementiert, vermutlich noch deutlich länger. Auch sein Nachfolger wird versuchen, die Notlandung hinauszuzögern. 

Rechnen Sie damit, dass die Negativzinsen bald auch deutsche Kleinsparer erreichen werden?

Vorndran: Das haben sie doch bereits, nur werden sie nicht so genannt – um die Kundschaft nicht zu vergraulen. Stattdessen zahlen die Kunden über höhere Gebühren, etwa für das Girokonto, den Preis für die  Nullzinspolitik. 
 

Und was ist mit Flossbach von Storch? Wie viel Strafzins muss der FvS Multiple Opportunities für seine Cash-Bestände zahlen?

Vorndran: Minus 0,45 Prozent auf die Euro-Kasse. 

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