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Interview-Serie Sachwerte-Investments, Teil 3 „Wir scheuen uns nicht davor, Feuerwehr zu spielen“

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Geht es dabei ausschließlich um den Bereich geschlossener Fonds?

Böcher: Nein, geschlossene Fonds sind nur ein potenzielles Ziel. Hier gibt es viele Unternehmen, die nur noch bestehende Fonds verwalten, aber eigentlich gar nicht mehr das Personal dafür haben, auch und gerade wenn es mal nicht rund läuft. Wir werden auch öfter von Fondsbeiräten angesprochen, die befürchten, dass das Fondsmanagement im Argen liegt. Wir scheuen uns nicht davor, Feuerwehr zu spielen. Wir haben unsere Fähigkeit, auch schwerste Krisensituationen zu managen im Zuge der Übernahme der Wölbern-Fonds unter Beweis gestellt. Die Schieflage eines Fonds ist aber nur eine Möglichkeit, um an neue Mandate zu kommen. Wir sind auch an Gesellschaften und Fonds interessiert, die denen das Geschäft geordnet läuft, aber die strategische Entscheidung getroffen wird, aus wirtschaftliche Gründen das eigene Personal für das Management nicht mehr vorzuhalten.

Wie sehen Ihre Pläne im Hinblick auf die Platzierung eines neuen Paribus-Fonds aus?

Böcher: Für den Privatkundenbereich haben wir aktuell noch unseren Eisenbahnfonds in der Platzierung. Das Paribus Rail Portfolio III ist der erste KAGB-konforme Fonds in diesem Segment. Im Immobilienbereich verhandeln wir gerade über ein Berliner Objekt mit 15-jährigem Mietvertrag an eine halbstaatliche Organisation. Im Hinblick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen werden wir diese Immobilie voraussichtlich als einen Fonds für semi-professionelle, institutionelle Anleger an den Start bringen. Für einen Retail-Fonds bräuchten wir noch zwei weitere Gebäude, um die erforderliche Risikomischung darzustellen, was im aktuellen Marktumfeld für Immobilien ein schwieriges Unterfangen ist. Der Markt ist überhitzt und ein Fonds wird dann schnell zum Rechenexempel. Wir wollen aber nicht um jeden Preis kaufen, sondern für den Anleger ein Produkt mit langfristigen Ertragschancen konzipieren.

Wäre jetzt nicht eine gute Zeit, Immobilien zu verkaufen statt zu kaufen?

Böcher: Ja. Und das machen wir auch. Wir nutzen die hohen Preise und lösen gerade zwei kleinere Immobilienfonds mit je einem Objekt mit einem sensationellen Ergebnis auf. Die beiden Fonds haben den Anlegern zum Teil 8,5 Prozent Ausschüttung gebracht, was heute undenkbar ist, und wir haben die Immobilien jetzt außerordentlich gut verkaufen können. Anleger erhalten dadurch fast 300 Prozent Ausschüttung inklusive Rückzahlung nach nur zehn Jahren Haltedauer. Ich denke, darüber darf man dann auch mal sprechen.

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