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Interview zu Mifid II mit Christian Machts von Blackrock „Werden die Fondskosten sinken?“

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Berater müssen die Fondskosten bald deutlich im Gespräch ausweisen. Werden sie dabei das alte Niveau durchgedrückt bekommen, oder müssen die Fondsgesellschaften die Preise senken?

Machts: Die Produktlandschaft wird auf Zeit sicher ausgedünnt, darüber sprechen wir bereits seit Jahren – Mifid II wirkt hierbei allenfalls beschleunigend. Ich sehe aber auch neue Produktkonzepte mit veränderten Preisstrukturen. Was wir nicht sehen, ist eine kurzfristige Preisveränderung auf breiter Front.

Das könnte sich die Branche gar nicht leisten.

Machts: Es wäre auch nicht gerechtfertigt. Die Investmentbranche erbringt eine wertvolle Dienstleistung, und die hat einen Preis.

1,8 Prozent für einen Aktienfonds sind happig.

Machts: Wir befinden uns in einem Markt, der sich rapide verändert, und der auch neue Preisstrukturen und Vertriebsvergütungen hervorbringt. Eine Überprüfung von Preis und Leistung ist an einigen Stellen geboten.

Also werden die Gebühren für Fonds sinken?

Machts: Man muss sich unsere Dienstleistung mal vor Augen führen. Ein Kunde vertraut uns Geld an, und wir verwalten es bestmöglich nach seinen Vorgaben über einen Zeitraum. Es wäre also nur in Ordnung, wenn wir unsere Leistung auch über diesen Zeitraum bepreisen. Deshalb erwarte ich zum Beispiel, dass der Ausgabeaufschlag nach und nach aus dem Markt verschwindet. Wir sehen sehr wohl, dass Anbieter auf Pauschalpreismodelle, also All-in-Fees, umstellen oder alternative Preiskomponenten einführen.

Wie läuft es mit Blackrocks Einstieg in die Online-Beratung, also mit Scalable Capital und Youvestor?

Machts: Ich beginne mal mit unserer Partnerschaft mit Youvestor, die unter dem Namen Mein Depot läuft. Inzwischen sind rund 25 Vertriebspartner angeschlossen, und jetzt wollen wir im nächsten Schritt deren Berater anbinden und damit den Endkunden erreichen. Wir lernen ständig voneinander und vom Markt.

Und bei Scalable?

Machts: Im Gegensatz zu Mein Depot verfolgen wir da eine Partnerschafts- und Technologiestrategie. Wir wollen gemeinsam mit Scalable unseren Vertriebspartnern zusätzlich die besten Robo-Technologien anbieten können. Wobei es nicht darum geht, nur unsere Produkte anzubieten. Das würde auch gar nicht funktionieren und die ganze Sache unglaubwürdig machen. Im Gegenteil, Scalable ist völlig offen für alle Anbieter. Wir wollen einfach nur einen zusätzlichen Service bieten.