Investec-Vertriebschef Der wichtigste Produkttrend? – Aktives Management

Einige Marktteilnehmer bezeichnen Robo Advisor als den beherrschenden Fonds-Vertriebsweg der Zukunft. Sehen Sie das auch so?

Francois: Der Schlüssel liegt im Service. Investoren möchten die Person kennen, der ihr Geld verwaltet. Robo Advisor verwalten 100 bis 200 Millionen Euro, wenn sie sehr erfolgreich sind. Ihr Break Even liegt bei 2 Milliarden Euro. Sie werden also noch Jahre benötigen, um profitabel zu werden und wir werden viele Robo Advisorn sehen, die in diese Lücke fallen werden. Nur wenige werden übrigbleiben. Investoren könnten dabei durchaus Geld verlieren.

Auch sehe ich kritisch, dass Robo Advisor allein auf ETFs setzen. Es ist nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch der Performance. ETFs erzeugen lediglich einen Verlust zum Referenzindex. Wenn die Algorithmen der Robo Advisor wirklich so intelligent sind, warum können sie dann nicht den besten Fondsmanager auswählen, um eine höhere Performance für ihre Kunden zu erzielen?

Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Trend Robo Advisory für Ihr Haus?

Francois: Wir arbeiten mit ausgewählten Robo Advisor-Unternehmen zusammen, welche Alphaquellen bewerten, die unsere Fondsmanager für ihre Kunden identifiziert haben.

Wie steht Ihr Haus dem Thema passives Investieren gegenüber?

Francois: Wir können nachvollziehen, dass passive Instrumente für einige ausgewählte Anlageklassen sinnvoll sein können, bei denen aktive Manager keine Outperformance erzielen können. Oder auch dann, wenn Kunden auf einen Kurzfristansatz für ihr Portfolio setzen. Langfristig orientierten Investoren raten wir auf jeden Fall von passiven Instrumenten ab, denn wir sehen hier klar den Alpha-Ansatz im Vorteil. 33 von 39 Fonds, die in Deutschland registriert sind, haben eine positive aktive Performance vor Kosten in 2017 abgeliefert.

Plant Investec, in Zukunft eigene ETFs beziehungsweise Indexfonds aufzulegen?

Francois: Nein.