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Investment Cases: Value und Special Situations Fondsmanager erklären Aktienauswahl an 2 Fallbeispielen

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Wincor Nixdorf AG – mit Bankautomaten Kasse machen

Die Wincor Nixdorf AG war bis vor kurzem hinter den US-amerikanischen Wettbewerbern NCR und Diebold weltweit der drittgrößte Anbieter von Bankautomaten und Kassensystemen. Die Branche steht seit einigen Jahren bedingt durch die Sparmaßnahmen der Banken und Filialschließungen sowohl im Banken als auch stationären Einzelhandel unter massivem Konsolidierungsdruck. Auch Wincor Nixdorf konnte sich diesem rückläufigen Trend nicht entziehen und musste in den letzten Jahren mehrfach Gewinnwarnungen veröffentlichen. Vor diesem Hintergrund war die Aktie für uns nicht interessant.

Dies änderte sich jedoch schlagartig im Herbst 2015, als der Konkurrent Diebold ein  Übernahmeangebot für Wincor Nixdorf zu 52,50 Euro je Aktie abgab.  Nach dem Ende der Angebotsfrist hielt Diebold einen Anteil von mehr als 70 Prozent an Wincor Nixdorf. Somit lag aus unserer Sicht der Abschluss einen sogenannten Beherschungs- und Gewinnabführungsvertrags (BuG) in Greifweite.

Für den Abschluss eines BuG benötigt das beherrschende Unternehmen einen Anteil von mindestens 75 Prozent am übernommenen Unternehmen. Durch einen BuG wird die Leitung des übernommenen Unternehmens, sowie dessen Gewinne / Verluste an das übernehmende Unternehmen übergeben. Der Abschluss eines BuG erfordert zudem eine Mehrheit von mindestens 75 Prozent durch die Hauptversammlung des übernommenen Unternehmens. Als Ausgleich bekommen die Aktionäre des übernommenen Unternehmens eine einmalige Abfindung je Aktie in bar oder in Aktien des übernehmenden Unternehmens. Alternativ können sie den Ausgeich in Form einer festgelegten Garantiedividende wählen, die das übernehmende Unternehmen für mindestens 5 Jahre garantieren muss. Die Garantiedividende ist für Anleger meist eine attraktive Alternative, dass sie eine stabile Einnahme bedeutet.

Wie von uns erwartet, kaufte Diebold tatsächlich weiter Aktien von Wincor Nixdorf über die Börse zu und vermeldete kürzlich den Abschluss eines BuG, der den ausstehenden Aktionären von Wincor Nixdorf einen Verkaufspreis von 53,34 Euro je Aktie garantiert oder alternativ einen Garantiedividende von 3,17 Euro je Aktie. Dies entspricht selbst beim heutigen Kurs von 67,50 Euro je Aktie noch immer einer attraktiven Dividendenrendite von 4,7 Prozent brutto.

Das heißt auch wenn ein Unternehmen isoliert betrachtet zunächst nicht die Kriterien eines vielversprechenden Investments erfüllt, da es – wie im Fall von Wincor Nixdorf - ein Restrukturierungsfall in einer gebeutelten Branche ist, kann durch die Sondersituation einer Übernahme ein interessantes Investment werden.

Zudem gehen wir davon aus, dass Wincor Nixdorf zusammen mit Diebold langfristig besser aufgestellt sein wird, so dass das Unternehmen gestärkt aus der Branchenrestrukturierung hervorgehen wird.

Über den Fonds: Die Aktien der Uzin Utz AG und der Wincor Nixdorf AG sind im Value Opportunity Fonds enthalten. Der Value Opportunity Fonds  (WKN A0RD3R und HAFX7D) wurde in diesem Jahr mit dem Lipper Fund Award für die beste risikogewichtete 3-Jahresperformance in der Kategorie Flexible Mischfonds Europa ausgezeichnet. Bei Morningstar belegte der Fonds Platz 1 im Jahr 2015 in der Kategorie Flexible Mischfonds Europa und ist sowohl über den 3-Jahreszeitraum als auch den 5-Jahreszeitraum mit 5 Morningstar-Sternen ausgezeichnet. Darüber hinaus bewerten Feri den Fonds mit der Bestnote A und Fondsweb mit 5 Sternen. Mehr Infos auf www.valueopportunity.de

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