„Die Deutschen überschätzen ihre eigene Finanzkompetenz“, kommentiert der Bundesverband deutscher Banken die Ergebnisse einer repräsentativen Meinungsumfrage unter rund 1.000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland. Demnach konnte mit 44 Prozent fast die Hälfte der Befragten nicht erklären, was ein Investmentfonds ist. Ebenso wusste rund ein Viertel (26 Prozent) der Befragten nicht, was der Begriff „Inflation“ bedeutet. Und lediglich rund die Hälfte (52 Prozent) konnte die ungefähre Höhe der gegenwärtigen Inflationsrate nennen.

Andreas Krautscheid, Bankenverband

„Die meisten Bürger interessieren sich zwar für Wirtschaftsthemen und glauben auch, dass sie sich in Finanzangelegenheiten gut auskennen. Jedoch entspricht diese Selbsteinschätzung leider nicht der Realität“, sagte Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung. „Es ist bedenklich, dass sich die Kompetenz der Deutschen in Finanzfragen seit 2014 noch verschlechtert hat.“ Denn: „In Zeiten, in denen wir die Digitalisierung aller Lebensbereiche erleben, wird ein wirtschaftliches Grundverständnis immer wichtiger.“

Insbesondere jüngere Erwachsene (unter 30 Jahren) zeichneten sich nach Ergebnissen der Studie durch eine geringere Finanzkompetenz aus. Wenn dies in späteren Lebensphasen nicht mehr aufgeholt werde, bestehen schlechte Voraussetzungen, die eigenen Finanz- und Vorsorgeentscheidungen richtig zu treffen. Der so genannte Finanzplanungsindex des Bankenverbands wird an gleichbleibenden Fragen gemessen. Danach verfügen 2017 mehr als 60 Prozent der Befragten über schlechte oder eher schlechte Finanzkenntnisse. 2014 lag der Wert noch bei 56 Prozent.