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Investments abseits der Top-Lagen „Lieber Rothenburgsort als Rotherbaum“

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Heißt das, Investoren brauchen in unterschätzten Stadtteilen auf jeden Fall einen besonders langen Atem?

Martens: Nicht unbedingt. Nach unserer Erfahrung reagiert das Wohnsegment am schnellsten auf positive Impulse im Quartier. Das liegt vor allem daran, dass der Preisdruck in A-Lagen immer größer wird und viele Anwohner auf der Suche nach Wohnraum in günstigeren, aber trotzdem lebenswerten Stadtteilen sind. Einzelhandel und Gastronomie ziehen dann etwas langsamer nach, werten das Quartier aber langfristig auf. Das bietet dann weiteren Zuzugsanreiz.

Mertmann: Im Idealfall wird so innerhalb weniger Jahre eine dynamische Aufwärtsspirale in Gang gesetzt. Mit der Qualität des Standortes steigt dann auch der Wert der Immobilie. Rothenburgsort ist ein gutes Beispiel. Wir haben dort 2010 den Rothenburgsorter Marktplatz neuentwickelt und revitalisiert. Mit einer Kombination aus Mietwohnungen und Handel ist der Gebäudekomplex heute das Herzstück des Viertels. Gleichzeitig wird der Stadtteil seit einiger Zeit im Rahmen einer Initiative zur Stadtentwicklung als Industriestandort gefördert. Dieses Zusammenspiel aus Investitionen in Rothenburgsort als Wohn- und als Wirtschaftsstandort zahlt sich aus. Nicht nur die sozioökonomischen Faktoren haben sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, auch die Immobilienpreise zogen an. Die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen sind zwischen 2010 und 2016  im Schnitt um rund 150 Prozent gestiegen.

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Was ist die entscheidende Voraussetzung für erfolgreiche Investitionen in Randlagen und Stadtviertel abseits der beliebten Gegenden?

Mertmann: Frühzeitige Informationen aus verlässlichen Quellen sind das A und O. Dazu gehören Informationen über geplante Investitionen aus öffentlicher Hand und aus der Privatwirtschaft, Informationen über städtebauliche Maßnahmen oder Entwicklungsinitiativen und Informationen darüber, was die Bürger eines Quartiers bewegt.

Martens: Und dafür braucht man gute lokale Kontakte. Ein breites Netzwerk von Akteuren aus Immobilienwirtschaft, Politik und Behörden ist Voraussetzung für eine solide, realistische Standortanalyse und damit die Basis jeder erfolgreichen Investition.

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