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Das goldene Dutzend: Zwölf Fragen zum Edelmetall

Stefan Freytag, Wilhelm von Finck AG
Stefan Freytag, Wilhelm von Finck AG
DAS INVESTMENT.com: Haben Sie eine persönliche Erinnerung an Ihre erste Begegnung mit Gold?

Stefan Freytag: Ja, mein Schwiegervater schenkte uns zur Hochzeit symbolisch ein Gramm Gold für „schlechte Zeiten“.

DAS INVESTMENT.com: Und wann haben Sie das erste Mal ein Investment in Gold schätzen gelernt?

Freytag: In der Finanzkrise zwischen 2008 und 2009.

DAS INVESTMENT.com: Gilt Gold heute immer noch uneingeschränkt als Krisenwährung?

Freytag: Aktuell hat Gold noch nichts von seinem Status als Krisenwährung verloren.

DAS INVESTMENT.com: Glauben Sie, dass ältere Investoren, die unmittelbare Nachkriegsgeneration, heute noch ein anderes Verhältnis zu Gold haben, als die derzeitige Generation von Investmentbankern?

Freytag: Ja, die älteren Investoren haben ein vorwiegend emotionales Verhältnis zu Gold und akzeptieren zum Beispiel nur physische Investments als echte Alternative und kümmern sich nicht um kurzfristige Zyklen des Goldpreises. Investmentbanker, Portfoliomanager sehen es als „handelbare“ Assetklasse, die im Rahmen einer aktiven Asset Allocation „gespielt“ wird.

DAS INVESTMENT.com: Was müsste passieren, damit der Goldpreis einbricht?

Freytag: Normalisierung der Verschuldungskrise führt zu einer Normalisierung des Zinsniveaus – damit brechen zwei Motive für die Goldhausse weg: Angstprämie vor Schulden- und Währungsschnitte und quasi Null-Opportunitätskosten am Geldmarkt.

DAS INVESTMENT.com: Rechnen Sie mit massiven Goldverkäufen von Zentralbanken, und wo steht der Goldpreis in 12 Monaten und in 5 Jahren?

Freytag: Wir rechnen mit keinen massiven Goldverkäufen von Zentralbanken im aktuellen Umfeld. Der Goldpreis in 12 Monaten könnte um rund 5 bis 10 Prozent höher als heute sein. Eine seriöse Schätzung über die nächsten 5 Jahre ist nicht möglich.

DAS INVESTMENT.com: Ist der kleine Bruder Silber nicht das viel bessere Gold, schließlich wird es verbraucht. Wie beurteilen Sie die abenteuerliche Silber-Hausse?

Freytag: Silber unterliegt leider noch größeren spekulativen Beeinflussungen als Gold. Es ist quasi ein zum Goldpreis „gehebeltes“ Edelmetall.

DAS INVESTMENT.com: Minenaktie oder Metall?

Freytag: Strategisch Gold immer physisch hinterlegt, taktisch und temporär auch ergänzt durch Minenaktien, die fundamental genau bewertet werden müssen.

DAS INVESTMENT.com: Sie werden heute Großvater. Was bekommt das Enkelkind zur Geburt? Eine Aktie oder einen Barren?

Freytag: Am besten beides. Dann beginnt die Diversifikation schon in der ersten Sekunde des Vermögensaufbaus.
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