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Solvency II, Risikokapital Darum setzen institutionelle Investoren verstärkt auf Infrastruktur

Rainer Fritzsche, geschäftsführender Gesellschafter bei Ovid Partner
Rainer Fritzsche, geschäftsführender Gesellschafter bei Ovid Partner
DAS INVESTMENT.com: Am 1. Januar traten die Richtlinie Solvency II in Kraft. Eine gute Nachricht für den Vertrieb ihres Infrastruktur-Fonds?
 
Rainer Fritzsche: Ja. Durch die neuen Vorschriften müssen Versicherer, Pensionsfonds und Stiftungen mehr Eigenkapital bereit halten, um riskante Anlagen wie zum Beispiel Aktien abzusichern. Anleihen - unter anderem aus dem Infrastrukturbereich - müssen sie hingegen mit vergleichsweise wenig Risikokapital unterlegen. Wir rechnen mit einem gesteigerten Interesse bei institutionellen und semi-institutionellen Investoren wie zum Beispiel Family Offices und Vermögensverwaltern in diesem Jahr. Auch für Ucits-Dachfonds sollten Infrastruktur-Unternehmensanleihen bei einem derzeit sehr niedrigen Zinsniveau von Interesse sein.

Warum?


Fritzsche: Unser Alltag ist ohne Infrastruktur nicht vorstellbar. Wir alle nutzen Strom, Wasser, Müllentsorgung, Straßen, Häfen - und bezahlen jeden Monat dafür. Durch diesen laufenden Cashflow bieten Infrastrukturanlagen regelmäßiges Einkommen, das weitgehend unabhängig von Wirtschafts- und Börsenzyklen ist. Das Risiko für das Einkommen hingegen hält sich in Grenzen.

Dabei zählen Hochzinsanleihen im Allgemeinen aber nicht zu den sichersten Asset-Klassen.

Fritzsche: Sie sind vom Risiko her gleichzusetzen mit den Aktien. Nehmen wir Bombardier als Beispiel: Die Aktie des drittgrößten Flugzeugherstellers der Welt stürzte im vergangenen Jahr viel stärker ein als die Anleihe des Unternehmens. Außerdem haben oftmals Kupons Vorrang vor der Dividende. Um das Risiko zu begrenzen nehmen wir aber nur Papiere mit einem Rating von mindestens B- auf. Fällt das Rating einer Anleihe, die wir bereits im Portfolio haben, auf CCC, wird sie verkauft, da das Risiko-Rendite-Verhältnis für uns in einem solchen Fall nicht mehr attraktiv ist. Zudem überprüfen wir bei allen Unternehmen aus unserem Portfolio regelmäßig, ob ihr Geschäftsmodell noch stimmt. Des Weiteren fahren wir eine unternehmerisch geprägte Buy and hold-Strategie. Diese beinhaltet, dass wir Anleihen bis zum Laufzeitende halten. Aber wo es möglich ist Kursgewinne mitzunehmen, tun wir dies auch. Dadurch haben wir niedrigere Verwaltungskosten als andere Fonds, da wir nicht so viele Transaktionen vornehmen. Wir wollen unseren Investoren einen laufenden Ertrag von 4 bis 5 Prozent im Jahr bieten, bei einer Volatilität von höchstens 5 Prozent.
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