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ETF-Investoren sind wie Weihnachts-Shopper

Einige Kunden strömen in die großen Kaufhäuser und wissen ganz genau, was sie kaufen wollen. Andere lassen sich von dem vielfältigen Angebot inspirieren. Bei den Investoren ist es ähnlich: Einige wissen, welche Produkte für ihr Portfolio die geeignetsten sind. Andere Anleger sind für neue Investmentideen dankbar.

Weil die Anleger so unterschiedlich sind wie die Weihnachts-Shopper, müssen die Anbieter börsennotierter Indexfonds (ETFs) ähnlich vielfältig aufgestellt sein wie die Kaufhäuser. Das heißt, sie müssen breitgefächerte Produktpaletten anbieten.

Die einzelnen ETFs unterscheiden sich nicht nur von Anbieter zu Anbieter. Auch innerhalb einer Gesellschaft sind die Vertragsbedingungen und damit die entsprechenden Produkteigenschaften verschieden. Somit ist es für die Anleger sehr aufwendig, die teilweise sehr komplexen Produktstrategien miteinander vergleichbar zu machen.

Aus diesem Grunde ist es nicht verwunderlich, das sich gerade professionelle Investoren bei der Produktauswahl auf wenige Anbieter konzentrieren. Dadurch halten sie ihren Arbeitsaufwand bei der Fondsanalyse in einem überschaubaren Rahmen.

KIDs könnten qualitative ETF-Analyse erleichtern

Meiner Ansicht nach könnte die Einführung der sogenannten "Key Investor Documents" (KIDs) im nächsten Jahr helfen, die qualitative Analyse der einzelnen ETFs zu erleichtern. Dadurch könnten die KIDs dazu beitragen, dass auch ETF-Anbieter, die nicht alle Anlageklassen und Produktkategorien anbieten, wieder verstärkt in den Fokus der professionellen Investoren gelangen.

Allerdings befürchte ich, dass die einzelnen ETF-Gesellschaften neben den vorgeschriebenen KID-Informationen völlig unterschiedliche Zusatzinformationen zur Verfügung stellen werden. Dann hätten wir am Ende trotz der KIDs keine deutlich bessere Vergleichbarkeit als jetzt.

Übrigens ist es kein Zufall, dass viele Investoren gerade im Dezember neben den Geschenken für ihre Liebsten auch nach geeigneten Anlageprodukten suchen. Schließlich müssen Privatinvestoren das übrig gebliebene Weihnachtsgeld anlegen. Und die institutionellen Anleger bereiten sich auf die planbaren Mittelzuflüsse vor, die bei ihnen alljährlich im Januar eingehen.


Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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