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ETF-Produkte: Nicht jedes Modethema ist top

Detlef Glow
Detlef Glow
Die Branche für börsennotierte Indexfonds (ETFs) gilt zwar als innovativ. Doch im Vergleich zu anderen Produktgattungen wie Zertifikaten erscheinen die Anbieter nicht besonders kreativ. Das gilt vor allem für die Europäer, die bei neuen Produktideen hinter dem US-Markt zurückstehen.

Einfach zu spät

Der UBS-ETF Stoxx Global Rare Earth (WKN: A1JHND) auf Seltene Erden ist ein aktuelles Beispiel dafür. Die UBS bietet diesen Fonds erst seit wenigen Tagen an.

Inzwischen ist das Modethema Seltene Erden weitgehend eingeschlafen, nachdem die entsprechenden Metalle an Wert verloren haben. Gleichzeitig sind die Aktienkurse von Unternehmen aus dem Bereich Seltene Erden deutlich zurückgegangen.

Vor einem Jahr, als China Sorgen vor Engpässen schürte und Seltene Erden damit zum Investmentthema machte, blieben europäischen Anlegern nur Zertifikate. Auch die UBS emittierte schon vor Monaten ein entsprechendes Zertifikat. Zwar kam damals auch ein ETF auf den Markt. Allerdings wird der Rare Earth/Strategic Metals ETF von der US-Investmentgesellschaft Van Eck bis heute nur in den USA vertrieben.

Das ist nur ein Beispiel dafür, dass die US-Anbieter Investmentthemen schneller über ETFs aufgreifen als die Europäer - erstaunlicherweise. Denn in den USA schränkt die Finanzaufsicht den Einsatz von Derivaten in börsennotierten Indexfonds deutlich stärker ein als in Europa. Dadurch eröffnen sich den Europäern viel mehr Möglichkeiten, um die Wertentwicklungen von Finanzmarktindizes in Fonds nachzubilden.  

Verhinderte Reaktionszeit

Woher kommt die Zurückhaltung der ETF-Anbieter bei der Auflage neuer Fonds zu aktuellen Markttrends? Zum einen könnte dies an der Zeit liegen, die benötigt wird, um einen ETF zum Vertrieb zuzulassen. Während Zertifikate aufgrund von vereinfachten Zulassungsbedingungen innerhalb weniger Tage an den Markt kommen können, dauert ein Zulassungsverfahren für einen ETF mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate.

Zum anderen sind die Kosten, um einen ETF aufzulegen, deutlich höher als bei einem Zertifikat. Der höhere zeitliche und finanzielle Aufwand dürfte dazu beitragen, dass ETF-Anbieter genauer als Zertifikate-Anbieter überlegen müssen, ob sich die Investition in ein neues Produkt lohnt.   

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