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Die Sonnenkönige

Quelle: Fotolia
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Schatten über der Solarbranche: In den vergangenen Monaten hat sich auf dem Solarmarkt einiges geändert. Die Modulhersteller hatten und haben plötzlich Überkapazitäten und mussten ihre Preise drastisch senken. Aus einem Verkäufermarkt ist ein Käufermarkt geworden. Die Kreditkrise erschwert zudem die Projektfinanzierung. Das Ende der Solarbranche sieht Matthias Fawer allerdings nicht. Die grünen Konjunkturprogramme dürften seiner Meinung nach für einen Wachstumsschub sorgen und Einspeisevergütung, Klimawandel sowie der steigende Ölpreis machen Solarstrom auch weiterhin attraktiv. Doch nicht alle Unternehmen werden die schwierige Übergangsphase gleich gut überstehen. Auch der Sarasin-Analyst sieht auf die Branche eine Konsolidierungswelle zurollen. Er hat darum 27 Photovoltaik-Unternehmen auf ihre Krisenresistenz geprüft. Die fünf attraktivsten Solar-Firmen Bewertet wurden vier strategische Kriterien: Die Größe, das Know-how, die Kundenbasis und das Wachstum. Auf Platz 1 steht das Dünnfilm-Unternehmen First Solar mit 35,71 von 40 Punkten. Es folgen Solarworld (32,86 Punkte) und Q-Cells (31,78 Punkte). Am stärksten unterscheiden sich die drei Firmen beim Kriterium Wachstum. Fawer: „In einem Wachstumsmarkt sind steigende Umsätze unabdingbar, um die Marktposition zu halten und auch weiter auszubauen. Dabei darf jedoch die Profitabilität nicht auf der Strecke bleiben.“ Auch die Finanzierbarkeit des Wachstums müsse durch Eigen- und/oder Fremdmittel gewährleistet werden. Bei der Beurteilung dieses Kriteriums wurden darum in einem ersten Schritt Konsensus-Schätzungen von Finanzanalysten für die künftige Entwicklung des Umsatz und des Gewinns vor Zinsen und Steuern verwendet. Anschließend wurden die Finanzkraft und der Kapitalmarktzugang anhand verschiedener Verschuldungs- und Geldfluss-Kennzahlen beurteilt. Das Ergebnis: „First Solar erhält hierbei die Maximalbenotung mit 10 Punkten, das bedeutet höchste Wachstumskraft und guten Zugang zum Kapitalmarkt, beziehungsweise hohe Eigenmittel“, erklärt Fawer. Das Unternehmen habe von allen Solarunternehmen die niedrigsten Produktionskosten pro Watt (unter einem US-Dollar). Fawer: „Es profitiert sicherlich auch vom Auftragsboom der amerikanischen Stromversorger, welche kräftig in große Solar-Freiflächenanlagen investieren.“      Solarworld schneidet beim Wachstum mit 7,8 von 10 Punkten ebenfalls sehr gut ab. „Die Eigenmittel sind sehr hoch, das Wachstum wird von den Analysten allerdings etwas niedriger als bei First Solar eingeschätzt“, so Fawer. Die vertikale Integration scheine sich in diesen schwierigen Zeiten bezahlt zu machen. Dadurch könne besser auf entsprechende Engpässe oder Überkapazitäten reagiert werden. Fawer: „Solarworld hat zudem einen etablierten und geographisch breiten Zugang zu den Endkunden und führt immer wieder gute Marketingstrategien durch.“ Mit ihrer amerikanischen Produktionsstätte könne das Unternehmen auch direkt vom erwarteten Solarboom in den USA profitieren. Q-Cells scheint beim künftigen Wachstum im Vergleich zu den anderen zwei am schwächsten aufgestellt und erhält von der Bank Sarasin 4,2 von 10 möglichen Punkten. „Durch den Verkauf ihrer REC-Anteile hat sich das Refinanzierungsrisiko sicherlich reduziert“, sagt Fawer. Q-Cells schneide dafür beim Technologie-Know-how am besten ab (10 Punkte im Vergleich zu 9,2 Punkten für Solarworld und 8,4 Punkten für First Solar). Grund dafür sei vor allem ihre vertiefte Erfahrung im Bereich der Zellproduktion. „Q-Cells war im vergangenen Jahr mit 580 Mega-Watt produzierten Solarzellen weltweit der grösste Zellhersteller“, erklärt der Sarasin-Analyst. Zudem sei die Firma über Tochtergesellschaften oder Joint-Ventures in alle wichtigen Dünnschichttechnologien involviert. >> Hier geht es zur Gesamtübersicht

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