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Fondsmanager: Mit Wind und Sonne ist kein Geld zu verdienen

Christoph Keidel
Christoph Keidel
„Wer in den vergangenen Jahren beim Thema Klimawandel ausschließlich auf erneuerbare Energien gesetzt hat, dürfte viel Lehrgeld gezahlt haben“, sagt Christoph Keidel, Manager des Klimawandel-Fonds LBBW Global Warming. Denn in Zeiten turbulenter Märkte müssten Anleger flexibel bleiben und weniger auf die Marktentwicklungen, als vielmehr auf die Einzeltitel schauen.

Als typisches Beispiel nennt Keidel die Solarindustrie, deren Aktien bei ökologisch orientierten Investoren in der Vergangenheit sehr beliebt waren. Dabei sollen die begeisterten Anleger gravierende Probleme, die sich schon seit längerem abzeichneten, einfach ignoriert haben.

Was die Technologie und den Kapitalaufwand betrifft, seien die Markteintrittsbarrieren für neue Hersteller von Photovoltaik-Modulen seit mehreren Jahren vergleichsweise niedrig, erklärt Keidel. Zahlreiche Wettbewerber – etwa aus China – drängten nun verstärkt auf den Markt. „Derzeit ist mit erneuerbaren Energien kein Geld zu verdienen“, sagt der Manager, der schon seit längerer Zeit aus dieser Anlageklasse komplett ausgestiegen ist.

Mit wachsenden Schwierigkeiten kämpfen laut Keidel auch Hersteller von Windkraftanlagen sowie Anbieter stromsparender Leuchtdioden, so genannter LED-Technik. „Im Bereich LED scheint die Story zu Ende zu sein, bevor sie richtig angefangen hat“, sagt der LBBW-Manager.

Erdgas und Chemie

Einstiegsmöglichkeiten sieht Keidel hingegen vor allem im Bereich Energiegewinnung aus Erdgas. Hier wachse der Weltbedarf drastisch, sagt er. Schließlich stoßen Gaskraftwerke kaum CO2 aus und lassen sich sehr flexibel einsetzen, wenn zu wenig Strom aus regenerativen Energiequellen zur Verfügung steht.

Ab dem Frühjahr 2012 dürften zudem Chemiewerte wieder spannend werden. Chemie spiele eine bedeutende Rolle beim Kampf gegen die Erderwärmung, so der Fondsmanager. Die Branche habe das Thema Klimawandel als ein wachstumsstarkes Geschäftsfeld entdeckt, viele Firmen bewegten sich über Zukäufe deutlich in Richtung Klimaschutz, sagt er. Als Beispiel nennt Keidel Arkema: Das Chemieunternehmen habe sich von seinen zyklischen PVC-Aktivitäten getrennt und positioniere sich nun durch Akquisitionen zunehmend im Klimaschutz.

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