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Prokon ist pleite

Prokon Regenerative Energien hat nach eigenen Angaben einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Itzehoe gestellt. Dietmar Penzlin wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Der Insolvenzantrag „bedeutet allerdings keineswegs das Aus für Prokon. Der Antrag muss zunächst auf seine Zulässigkeit geprüft werden, was einige Monate in Anspruch nehmen wird”, teilte das Unternehmen mit. „Wir sind nach wie vor operativ gut aufgestellt und sind zuversichtlich, dass wir die aktuellen Schwierigkeiten überstehen werden.”

Der Windparkfinanzierer hatte 1,4 Milliarden Euro von Investoren eingesammelt und dabei gehofft, von der boomenden Windkraft-Industrie profitieren zu können.

Vor kurzem teilte das Unternehmen jedoch mit, dass es wohl zu einer Insolvenz kommen wird - wenn sich nicht nahezu alle Investoren bereit erklären würden, auf die Rückzahlungen von Genussscheinkapital zunächst zu verzichten. Die Firma hatte solche Zertifikate an mehr als 75.000 Anleger veräußert und dabei Erträge von 6 Prozent versprochen.

„Innerhalb von 10 Tagen hat sich die Hälfte aller unserer Anleger aktiv hinter uns gestellt”, hieß es in der aktuellen Mitteilung von Prokon. „Trotz des großen Zuspruchs” sei der Insolvenzantrag gestellt worden.

Anlegerschützer bedauerten die Insolvenz. „Das ist ein trauriger Tag für die betroffenen Anleger”, erklärte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Klar ist aber auch, dass nicht die Anleger an der Misere schuld sind. Diesen Schuh muss sich schon das Prokon-Management anziehen.”

Für die Anleger wird es laut DSW jetzt kompliziert. „Die Tatsache, dass die rund 1,4 Milliarden Euro, die das Unternehmen bei Anlegern eingesammelt, als Genussscheine mit teilweise recht unterschiedlichen Bedingungen ausgestaltet sind, macht den Prokon-Fall nicht nur einzigartig, sondern auch juristisch äußerst komplex”, sagte Tüngler weiter. Die DSW werde jetzt ihre bereits begonnene rechtliche Prüfung beschleunigen und vertiefen.

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