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Nachhaltigkeitsfonds Green Benefit: „Rekordinvestitionen in Solar“

Manfred Wiegel, Gründer der Firma Green Benefit.
Manfred Wiegel, Gründer der Firma Green Benefit.
DAS INVESTMENT.com: Mit dem im Februar aufgelegten Green Benefit Nachhaltigkeit Plus investieren Sie in zehn nachhaltige Sektoren – dazu zählen unter anderem Mobilität, Energie und Gesundheit sowie Bildung. In welchem Bereich sehen Sie derzeit das größte Potenzial?

Manfred Wiegel: Aktuell sind die erneuerbaren Energien am höchsten im Fonds gewichtet. Bloomberg berichtete Mitte April, dass in der Energiegewinnung die Verlagerung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas und Öl hin zu erneuerbaren Energien nicht mehr aufzuhalten sei. Wir erwarten bereits für das Jahr 2015 weitere weltweite Rekordinvestitionen in Solar und Wind und sind hier bei Weltmarktführern investiert.

Ist für Sie ein Best-in-Class-Ansatz mit nachhaltigem Investieren gut vereinbar? Findet man mit einem langen Negativ-Kriterien-Katalog überhaupt genügend geeignete Investitionsziele?

Wiegel: Der Best-In-Class-Ansatz hat den Nachteil, dass hier auch Unternehmen erfasst werden, die in der allgemeinen Wahrnehmung nicht als nachhaltig gelten – etwa der „nachhaltigste“ Ölkonzern. Wir setzen im Fonds den so genannten Pure-Play-Ansatz um. Das bedeutet, wir investieren in solche Unternehmen, die eine klare Ausrichtung auf nachhaltige Themen haben. Durch unsere breite Streuung auf die 10 interessantesten Sektoren in der Nachhaltigkeit finden wir genügend Werte, die unsere Kriterien erfüllen. Aber auch bei Zukunftsthemen, insbesondere bei der Energieeffizienz, entstehen immer neue Ideen, in die wir investieren können.

Ihr Lebensmotto lautet „Werte bewahren und nach biblischen Prinzipien handeln“. Das Alte Testament ist damit wohl nicht gemeint?

Wiegel: Mose schreibt im Alten Testament, dass die uns anvertraute Schöpfung zu bewahren ist. Dies ist unsere Motivation, sich auf das Thema Nachhaltigkeit zu konzentrieren. Von Israels biblischem König Salomo wiederum stammt der Satz, dass viele Ratgeber zu guten Entscheidungen führen. Das bedeutet für uns, eine breite Basis von Informationen zu sammeln, auszuwerten und uns mit anderen Spezialisten zu vernetzen. Die Parallelen zwischen dem auflagenstärksten Buch der Welt und unserem Investmentansatz gehen sogar noch weiter: In den Evangelien findet sich ein Beispiel, dass es der Auftrag eines Verwalters ist, das Kapital zu mehren und langfristig zu investieren. Ebenso gibt es dort den Hinweis, Vermögen zur optimalen Chancennutzung auf mindestens zehn Bereiche aufzuteilen. Danach handeln wir und wählen die aussichtsreichsten nachhaltigen Sektoren unter strategischen Gesichtspunkten aus.

Sie bezeichnen Ihren Investmentansatz als vermögensverwaltend, investieren aber ausschließlich in Aktien. Warum wählen Sie keine Multi-Asset-Strategie?

Wiegel: Wir sehen unseren Auftrag als Stockpicker darin, einen nachhaltigen Nutzen für unsere Investoren zu generieren. Dies erreichen wir, indem wir uns auf nachhaltige Unternehmen konzentrieren und in einem mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont investieren. Das „Plus“ im Fondsnamen ist der vermögensverwaltende Ansatz, der Aktienquoten sowie Zins- und Währungsveränderungen mit Hilfe von Absicherungsinstrumenten flexibel und aktiv managt. Wir haben hier in Bayern mit dem Reinheitsgebot viele gute Erfahrungen gemacht, deshalb ist unsere Ausrichtung auf klare Zutaten wie Aktien, Anleihen und Cash die beste Wahl.

Warum halten Sie gegenwärtig rund 25 Prozent Liquidität im Fonds?

Wiegel: Da wir als flexibler, vermögensverwaltender Mischfonds mit weltweiter Ausrichtung aufgestellt sind und nicht als reiner Aktienfonds, fühlen wir uns gegenwärtig mit 25 Prozent Cash sehr wohl. Wir sind damit in der Lage, jederzeit bei Rücksetzern nachkaufen zu können. Außerdem ist uns ein ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis mit einer kontrollierten Volatilität sehr wichtig.

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