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Was wäre Apple ohne Steve Jobs? Vermögensverwalter über die Apple-Aktie

Das war eine teure E-Mail: Als Steve Jobs am 17. Januar in einer Mail an alle Apple-Mitarbeiter bekannt gab, aus gesundheitlichen Gründen das Tagesgeschäft bis auf Weiteres an COO Tim Cook abzugeben, brach der Aktienkurs an der Frankfurter Börse sofort um 8 Prozent ein.

Damit war das Unternehmen auf einen Schlag 20 Milliarden Dollar weniger wert. Und auch wenn sich der Kurs am darauffolgenden Tag wieder etwas erholte – die Unsicherheit bei den Investoren bleibt.

„Ich halte die Apple-Aktie für überbewertet“

„Steve Jobs ist wichtig als Führer und Integrationsfigur“, erklärt der Vermögensverwalter Markus Dächert von Wallrich Asset Management. Sollte er dauerhaft ausscheiden, könnte dies als Anlass dienen, sich aus dem Investment zu verabschieden.

Trotz des jüngsten Kurseinbruchs rät Dächert von einem Kauf der Apple-Aktie zum jetzigen Zeitpunkt ab. „Ich halte die Aktie für überbewertet.“

"Der Umsatz von Apple ist im Wesentlichen auf die Fähigkeiten von Steve Jobs zurückzuführen“

Ähnlich sieht das auch Gunther Kramert, Fondsmanager des Unisector Hightech A. Die Apple-Aktie macht mit 9,4 Prozent die größte Portfolioposition in Kramerts Fonds aus.
Bildstrecke: Höhen und Tiefen: Steve Jobs und die Apple-Aktie
„Steve Jobs ist längerfristig sehr wichtig für Apple, da er es in der Vergangenheit exzellent verstanden hat, die zukünftigen Kundenbedürfnisse für Konsumelektronik zu identifizieren, zukünftige Trends frühzeitig zu erkennen und diese erfolgreich in Produkte umzusetzen“.

Darüber hinaus habe Jobs „ein sehr klares Verständnis dafür, welche Form und Ausstattung Konsumelektronik-Produkte haben müssen“. Außerdem ist Jobs laut Kramert ein einzigartiger Vermarktungs-Profi. „Der Umsatz von Apple in der Vergangenheit ist im Wesentlichen auf all diese Fähigkeiten zurückzuführen“.

Eine solche Kombination von Technologie-Verstand, Design- und Marketing-Talent dürfte so kaum wieder zu finden sein, so Kramert weiter. Ein dauerhaftes Ausscheiden von Steve Jobs wäre daher für Apple sehr problematisch.

Für die nächsten eineinhalb Jahre seien die noch kommenden Produkte zwar bereits entwickelt. Darüber hinaus wäre Jobs für die weitere Entwicklung des Produktportfolios jedoch von großer Bedeutung für den Konzern.

Der Aktienkurs bliebe im Falle eines Ausscheidens von Steve Jobs aus dem Unternehmen „nicht unbeeindruckt“.

"Cook hält jetzt schon das Heft in der Hand"

Ganz anders sieht das Sven Madsen, Finanzanalyst in der Vermögensverwaltung Hauck & Aufhäuser. „Steve Jobs ist sicherlich wichtig, allerdings gibt es mit dem derzeitigen COO Tim Cook einen hoch anerkannten Vertreter“, kann er die Apple-Aktionäre beruhigen.
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