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D.A.CH-Studie: Wie deutsche Millionäre ihr Geld anlegen

Quelle: Fotolia
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Es gibt nicht nur mehr von ihnen, sie werden auch reicher: 829.900 Millionäre leben in Deutschland. Gerechnet nach Finanzvermögen in Euro, ohne eigengenutzte Immobilien. Das sind 50.700 Personen, oder 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Zahl hat die Investmentgesellschaft Valluga AG mit Sitz in Vaduz/Liechtenstein eruiert. Sie gibt jährlich einen „Vermögensreport“ über Millionäre und deren Investmentstrategien heraus. Den Zuwachs an Millionären führen die Studienautoren auf Traumbedingungen an Kapital- und Rohstoffmärkten und das starke Wirtschaftswachstum zurück.
Grafiken: D.A.CH-Millionärsstudie
Neuer Millionärs-Rekord

„Das Jahr 2010 markiert den neuen Höhepunkt in der Geschichte der Millionäre“, sagt Reinhard J. Berger, Präsident der Valluga AG. „Es ist ihnen endgültig gelungen, die Folgen der verheerenden Finanz- und Wirtschaftskrise und der stärksten Rezession seit Ende des II. Weltkriegs zu überwinden.“

„Im Vorjahr waren die Millionäre vom Comeback der Finanzmärkte überzeugt und sie haben damit auch recht behalten“, meint Studienleiter Reinhard J. Berger. Jetzt aber stehen die Zeichen auf Vorsicht. Aufgrund der Eurokrise und den Inflationsängsten wenden sich auch die Millionäre verstärkt Sachwerten wie Immobilien, Rohstoffen und Gold zu.

Sachwerte werden übergewichtet

Laut der Studie erhöhten mehr als 60 Prozent der Millionäre ihre Vermögensanteile in den Bereichen Rohstoffen, Gold und anderen Edelmetallen. Gleichzeitig reduzierten 78 Prozent ihre Anlagen in Anleihen. Laut Asset-Manager-Umfrage sind Rohstoffe und Gold zurzeit die am meisten nachgefragten Millionärsinvestments. Auch Immobilien werden von Millionären ebenfalls stark nachgefragt.

Anleihen indes wurden im Jahr 2010 vor allem aufgrund der Krise verkauft. Die Anlagekategorie Bonds verringerte sich von 26 auf 20 Prozent. Der Cash-Anteil in den Portfolios der Millionäre in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhöhte sich deutlich um 2 auf 18 Prozent.

Die Entwicklung der Asset Allokation zeigt auch für die Zukunft eine verstärkte Orientierung an Sachwerten. Der Trend zu Immobilien, Rohstoffen und Gold wird sich bis ins Jahr 2012 fortsetzen, so die Studienautoren. Der Anteil dieser Sachwerte werde dann bereits 28 Prozent betragen.

Aldi-Gründer Albrecht an der Spitze

Der Report geht davon aus, dass das Vermögen der deutschen Millionäre bis 2014 auf 2.900 Milliarden anwachsen wird, das entspricht einem Wachstum von 7,3 Prozent pro Jahr. Deutsche Millionäre besitzen fast ein Drittel des gesamten privaten Finanzvermögens (32,8 Prozent). Milliardäre bauen ihr Vermögen noch rascher aus als Millionäre – hier wird das Wachstum auf 8 bis 10 Prozent geschätzt.

An der Spitze der deutschen Superreichen stehen Aldi-Gründer Karl Albrecht (Vermögen:20 Milliarden Euro), Werner Otto u. Familie (15,1 Milliarden Euro) und die Familie des 2010 verstorbenen zweiten Aldi-Gründers Theodor Albrecht (12,6 Milliarden Euro).

Wo die Reichen leben

Landesweit beträgt die Millionärsdichte in Deutschland 1,01 Prozent – das heißt, rund jeder hundertste Einwohner ist ein Millionär. Durchschnittlich besitzt jeder deutsche Millionär 2,64 Millionen Euro an Finanzvermögen.

In Deutschland sind die Reichen indes nicht gleichmäßig über die Regionen verteilt Die meisten Reichen leben in Nordrhein-Westfahlen (177.800), Bayern (150.700) und Baden-Württemberg (128.600). Auf die Einwohnerzahl bezogen hat Hamburg mit 2,41 Prozent (2.410 Millionäre pro 100.000 Einwohner) die höchste Millionärsdichte, gefolgt von Bremen (1,51 Prozent) und Hessen (1,40 Prozent). Am Geringsten ist die Millionärsdichte in Thüringen (0,44 Prozent) und Sachsen-Anhalt (0,42 Prozent).

Auch in den deutschsprachigen Nachbarländern stieg die Zahl der Millionäre. In der Schweiz gibt es laut Studie 150.000 Millionäre (plus 10 Prozent), in Österreich 74.000 (plus 7,2 Prozent).

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